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Flut-Prophezeiung versetzt Thailänder in Panik

Vor 37 Jahren macht ein kleiner Junge in Thailand eine düstere Prophezeiung: Ein Staudamm werde brechen und weite Landstriche seiner Heimat überfluten. Am Silvesterabend 2011, um 22 Uhr, soll die Katastrophe ihren Lauf nehmen. Bald darauf starb der Junge. Doch seine Worte hat man in Thailand nicht vergessen. Sie versetzen heute die Menschen dort in Angst.

Die Wahrsagung stammt von Pla Bu, der damals knapp sechs Jahre alt war und von Menschen in seinem Umfeld für ein Medium gehalten wurde. Sein Vater hatte die ominöse Warnung aufgeschrieben und in einem Tempel deponiert. Sie war vor kurzem wieder aufgetaucht. Darin heißt es, dass der Bhumibol-Staudamm in der Provinz Tak rund 500 Kilometer nördlich von Bangkok am Silvestertag 2011 um 22.00 Uhr einstürze. Dabei würden Wassermassen frei, die zahlreiche Dörfer sowie Bangkok überschwemmen können. Der 154 Meter hohe Damm über den Chao Phraya-Zufluss Ping war 1964 fertiggestellt worden.

Die Prophezeiung fand ihren Weg ins Internet und verbreitete sich dort wie ein Lauffeuer. Videos darüber wurden auf Youtube mehr als eine Million Mal angesehen, berichtet die Zeitung "Bangkok Post". Bald wurde die Weissagung zum Gespräch im ganzen Land. Die Angst in den nahe gelegenen Ortschaften war so groß, dass der Generaldirektor des Amtes für Bodenschätze jetzt eine Pressekonferenz einberief. 

"Keine Panik", sagte Nithad Phupatanakul nach Angaben der Bangkok Post. Der Damm werde ständig überwacht und sei völlig sicher. "Der Damm liegt an keiner Erdbebenstörzone", sagte er. "Es ist unmöglich, dass er durch ein Erdbeben einstürzt." Nur ein Beben der Stärke 7 auf der Richterskala im Umkreis von 40 Kilometern um den Damm hätte theoretisch die Kraft, ihn zu zerstören. Doch eine solche Erschütterung hätte es in der Geschichte Thailands noch nie gegeben. Bisher habe man nur Beben der Stärke drei erlebt. Der Gouverneur der Provinz hat eigens eine Silvesterparty an dem Damm organisiert, um den Einwohnern zu signalisieren, dass keine Gefahr besteht.