Werbung

Österreicher kämpfte für Führerscheinfoto mit Nudelsieb auf dem Kopf

Der Österreicher Niko Alm kämpfte drei Jahre für die Ausstellung seines Führerscheins. Der Grund: Er trug auf dem eingereichten Foto ein Nudelsieb auf dem Kopf. Daraufhin verweigerte das Amt die Ausstellung des Dokuments.

Führerscheinbild mit Nudelsieb. (Bild: Screenshot blog.alm.at)
Führerscheinbild mit Nudelsieb. (Bild: Screenshot blog.alm.at)

Einen Führerschein zu beantragen, ist in der Regel in Österreich keine langwierige Angelegenheit. Der Österreicher Niko Alm musste allerdings drei Jahre auf die Aushändigung des Dokuments warten. Die Geschichte dahinter klingt etwas kurios. Alm reichte ein Bild von sich ein, auf dem er ein Nudelsieb auf dem Kopf trug, und wollte durchsetzen, dass diese Kopfbedeckung als gültig anerkannt wird.

Denn der gesetzliche Passus sieht vor, dass auf amtlichen Fotos keine Kopfbedeckungen getragen werden dürfen – mit einer Ausnahme: wenn religiöse Gründe es vorschreiben. Als bekennender Atheist wollte Alm es offenbar darauf ankommen lassen und reichte das Foto ein. Als Begründung führt er an, dass er Anhänger der Kirche des fliegenden Spaghetti-Monsters sei, die ihm vorschreibe, ein Nudelsieb auf dem Kopf zu tragen. Die Anhänger dieser Religion, die „Pastafarians“, sind überzeugt, dass sie das Sieb vor gefährlicher Strahlung schützt.

Dies klingt zunächst absurd, der Hintergrund der Kirchenbegründung hängt allerdings mit deutlicher Religionskritik zusammen. 2005 begründete der Amerikaner Bobby Henderson diese Bewegung. Seine Absicht liegt darin, fundamentalistische christliche Positionen zu parodieren. Der Österreicher Alm sieht nun sein Führerscheinprojekt im selben Zusammenhang.

Der Streit, der daraufhin zwischen ihm und dem Verkehrsamt darüber entbrannte, ob eine Nudelsieb-Kopfbedeckung als religiöses Symbol betrachtet werden müsse, führte nicht zuletzt dazu, dass Alm sich einer psychologischen Untersuchung unterziehen musste. Der Test sollte zeigen, ob er überhaupt fahrtauglich war.

Lesen Sie auch: Marc Zuckerberg Nr.1 bei Google+

Wie ein Sprecher der Polizei gegenüber ORF aussagte, handelte es sich um einen der  skurrilsten Fälle, mit dem die Behörde jemals betraut gewesen sei. Die Ausstellung des Führerscheins sei schließlich möglich geworden, da man bei einer Prüfung des Bildes zu dem Schluss kam, dass das Gesicht und der Kopf trotz Sieb erkennbar und vollständig geblieben seien. Während die Polizei betonte, dass keine weiteren Gründe von Gewicht für die Genehmigung waren, sieht es Alm als Bestätigung für das Nudelsieb als religiöse Kopfbedeckung.

Als Initiator des „Volksbehrens gegen Kirchenprivilegien“ wird  Alm wohl mit weiteren Aktionen weiterkämpfen – für  die Anerkennung der Pastafari-Religion und damit indirekt für die Aberkennung von Kirchenprivilegien.