Überwältigende Hilfsaktion für krebskrankes Baby

Die Ärzte sagten Eduardo Schell, dass es kaum Hoffnung gäbe. Sein drei Monate alter Sohn Mateo hat Leukämie und braucht einen Knochenmarkspender. Die Chance, einen zu finden, liegt bei einem Prozent. Aber Schell gab nicht auf. Und trat mit Hilfe einiger Sportstars und der sozialen Netzwerke eine internationale Hilfswelle los.

„Ich dachte, es wäre nur Fieber“, sagte Eduardo Schell gegenüber Yahoo! „Wir hätten nie so etwas erwartet. Aber man hat im Leben nur zwei Möglichkeiten, wenn einem so etwas passiert: untergehen oder kämpfen.“ 

Eduardo Schell entschied sich für den Kampf. Er rief einige Sportstars an, die er aus seinem Beruf als Sportjournalist kennt. Der Tennisspieler Rafael Nadal, die Profi-Fußballer Iker Casillas und Fernando Torres und die spanische Basketball-Nationalmannschaft sagten ihre Unterstützung zu. Unter dem Hashtag # M4M wurde die Suche nach einem Spender zu einem Topthema bei Twitter.

Ermutigt von dieser Resonanz startete Eduardo Schell Anfang August eine Webseite. Seitdem haben 700.000 User sie besucht. Die Seite soll Menschen einfach erklären, wie sie Knochenmark spenden können. „Es gibt nicht viele Spender und wir glauben, dass es vor allem am Unwissen liegt“, sagte Schell gegenüber Yahoo!

Tatsächlich genügt ein einfacher Bluttest, um zu klären, ob man als Spender infrage kommt. Er wird  an die Zentrale der Organisation „Bone Marrow Donors Worldwide“ im niederländischen Leiden geschickt.

Die Webseite „Medula para Mateo“ (Knochenmark für Mateo) scheint viele Menschen aufzurütteln. Bisher hat sie schon mehr als 2600 Spender akquirieren können, ein passender für Mateo war noch nicht dabei. Der Andrang in Spanien ist aber so groß, dass die Spenderzentren überfordert sind. „Viele haben uns erzählt, dass sie vier Tage lang die Zentren angerufen haben, aber niemand das Telefon abgehoben habe“, sagte Schell.

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In einigen Teilen Spaniens machen die Mediziner Überschichten, Feld-Krankenhäuser wurden aufgebaut. "Ich hoffe, dass jeder, der Knochenmark spenden will, es trotz der Verzögerungen tun kann“, sagte Schell.

Doch die Kampagne beschränkt sich nicht auf Spanien. Die englische Version der Webseite erklärt willigen Spendern überall auf der Welt, wie sie helfen können. „Je mehr Leute spenden, desto mehr Optionen gibt es für alle“, erklärte Schell.

Dem Vater des kleinen Mateo bleibt trotz all seiner Bemühungen nichts anderes übrig, als auf den erlösenden Anruf zu warten, dass ein passender Spender gefunden sei. „Wir wissen, dass es sehr hart ist“, sagte Schell. „Wir haben oft ein Tief, es ist wie eine Achterbahnfahrt. Aber wenn du sieben Mal hinfällst, musst du auch beim achten Mal wieder aufstehen. Jedes Mal mit einem Lächeln.“

Wer sich über die Stammzelltransplantation informieren will, oder sich in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei eintragen lassen möchte, der kann sich beim DKMS oder beim ZKRD melden.
www.zkrd.de
www.dkms.de

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