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„Alien“-Mumie gibt Wissenschaftlern Rätsel auf

Die einen erinnert er an den kleinen Bruder von E.T., die anderen halten ihn für einen schlechten Scherz, den UFO-Freaks aus Vogelknochen zusammengebastelt haben. Was ist der „Atacama Humanoid“? Seit zehn Jahren geben die etwa 15 Zentimeter großen Überreste einer menschenförmigen Gestalt Wissenschaftlern Rätsel auf. Ein Stammzellenforscher der angesehenen Stanford-Universität glaubt, sie nun gelöst zu haben.

Sein überdimensionierter Kopf, die zu einer Fratze verzogenen Gesichtszüge – auf den ersten Blick erinnert alles an Ata, so der Spitzname des „Atacama Humanoids“, an einen Außerirdischen. Oder zumindest an das, was wir uns dank Hollywood unter einem Außerirdischen vorstellen. Schon vor zehn Jahren fand ein Chilene die mysteriöse Mumie nahe einer verlassenen Kirche in der Atacama Wüste. Das Wesen hat die Größe eines Bleistifts, harte Zähne und nur neun Rippen. Beim Menschen sind es zwölf.

Seit seiner Entdeckung ging Ata durch verschiedene Hände, landete schließlich in Spanien. Dort untersuchten verschiedene Ärzte den vermeintlichen Alien, unter anderem der Pathologie-Professor Dr. Francisco Etxeberria Gabilondo. Er kam zu dem Schluss, dass es sich bei den Überresten um eine kleine menschliche Mumie handelt. In einem Bericht, der dem Portal „Open Minds“ vorliegt, schrieb der Arzt, alle körperlichen Strukturen und anatomischen Besonderheiten seien „ohne den Hauch eines Zweifels Anzeichen für einen normalen mumifizierten Fötus.“ Wahrscheinlich sei er vergleichsweise jung. Denn die Atacama Wüste, die trockenste der Welt, bietet hervorrangende Bedingungen für eine Konservierung im Eiltempo.

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Der US-Amerikaner Dr. Steven Greer wollte aber nicht glauben, dass Ata kein Außerirdischer ist. Der ehemalige Notarzt ist ein bekannter Verfechter einer Verschwörungstheorie, nach der die Regierung der USA Kenntnisse über UFO-Landungen auf der Erde hat. Er gelangte in Atas Besitz – und machte ihn zum Hauptakteur seines Dokumentarfilms „Sirius“, der am Montag in Amerika Premiere feierte. Der Film macht die Bilder des Wesens zum ersten Mal seit 2003 einem großen Publikum zugänglich. Alien-Fans könnte er dennoch enttäuschen. Denn die Erkenntnisse von Gary Nolan, dem Chef der Stammzellenforschung an der kalifornischen Stanford-Universität, machen eine extraterrestrische Herkunft Atas unwahrscheinlich.



Nolan führte eine Reihe von DNA-Tests durch und kommt laut der „Huffington Post“ zu folgendem Ergebnis: „Ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass es kein Affe ist. Es ist menschlich – dem Menschen näher als der Schimpanse. Offensichtlich hat es geatmet, gegessen und verdaut.“ Die Theorie es handle sich um einen Fötus schließt der Wissenschaftler aus, er vermutet, das Lebewesen sogar ein paar Monate alt gewesen. „Wir gehen mit großer Sicherheit davon aus, dass seine Mutter eine indigene Einwohnerin des heutigen Chile war. Unsere Analyse ergab zudem sofort, dass es männlich ist. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, er ist im vergangenen Jahrhundert gestorben.“

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Am Ende seiner Forschungen ist Nolan laut eigener Aussage aber noch nicht angelangt. Er plant weitere Tests abseits der genetischen Information. Freuen dürfte das vor allem einen: den Dokumentarfilmer Greer. Er hält nach wie vor an der Theorie fest, Ata sei ein Mischwesen aus Mensch und Alien. Nolans Ergebnisse beweisen in seinen Augen nur eines: Dass Ata wirklich ein lebender Organismus war.

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