„Zu Tode lieben“: Terroristen-Puppe verärgert Muslime

In den USA sorgt eine Glückwunschkarte für Zündstoff. Der Geburtstagsgruß einer Puppe mit Kopftuch ist mit Terrordrohungen untermalt. Nicht nur Muslime sind entsetzt über den schlechten Scherz.

Von der Geburtstagskarte grinst die Puppe mit pinkem Kopftuch und gelbem Blümchenkleid. Daneben stehen Sprüche wie „Sie wird dich zu Tode lieben” und „Sie wird dein Hirn wegblasen”. Klappt man die Karte auf, lautet die Gratulation: „Hoffentlich wird dein Geburtstag ein Kracher“.

Die amerikanischen Muslime sind entsetzt. Ahmed Rehab, Vorsitzender des Chicagoer Rats für amerikanisch-islamische Beziehungen, bezeichnete die Karte im Interview mit dem Fernsehsender CBS als „schwachsinnig“. Sie würde gerade nach dem Anschlag beim Boston-Marathon die negativen Vorurteile gegenüber Muslimen nur noch verstärken. „Da werden Muslime mit Terroristen gleichgesetzt.“

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Die Geburtstagskarte mit den Terrordrohungen kommt vom US-amerikanischen Kartenhersteller Noble Works. Dort findet man die Karte nach wie vor lustig. „Politischer Humor, Religion und Zeitgeist gehören zu den Themen, mit denen sich Noble Works provokativ und kontrovers beschäftigt“, erklärte der Macher der Karte, Ron Kanfi, auf der Unternehmenswebseite. Das sei doch alles nicht ernst gemeint.

Noble Works muss sich nun auch vor Gericht für die Karte verantworten, allerdings nicht aus moralischen Gründen. Das Foto auf der Karte stammt von einem real existierenden Kinderspielzeug, dessen Hersteller seine Urheberrechte verletzt sieht. „Aamina, die muslimische Puppe” wird extra für muslimische Mädchen produziert. Zieht man an einer Schnur, plappert sie Sätze in Arabisch wie „Lass uns zusammen spielen“ oder die arabische Redewendung „Inschallah“ („so Gott will“).

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Die Karte mit der Terrorpuppe ist laut Presseberichten aus den USA ein echter Verkaufsschlager. Für NobleWorks arbeiten namenhafte Cartoonisten, die ihre Satire auch in Magazinen wie „The New Yorker“ und „MAD Magazine“ veröffentlichen.

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