Anruf im Vatikan: Papst Franziskus am Apparat

Seine ungezwungene, lockere Art hat Papst Franziskus bei den Massen beliebt gemacht. Bloß am Telefon kommt das offenbar nicht so gut an: Wie die britische "Daily Mail" berichtet, wollte ein Rezeptionist des Vatikan nicht wahrhaben, dass er wirklich das Kirchenoberhaupt an der Strippe hatte. Er glaubte Opfer eines Telefonstreichs zu sein und entgegnete schlagfertig: "Ach wirklich? Und ich bin Napoleon!"

Noch frisch im Amt war Franziskus wohl noch nicht bewusst, dass die Hand Gottes nicht selbst zum Telefonhörer greift. Weil er gerne mit dem Vorsitzenden seines Jesuitenordens sprechen wollte, rief er an der Rezeption des Vatikan an und bat darum, zu Adolfo Nicolas durchgestellt zu werden.

Der Ungläubigkeit an der anderen Leitung begegnete der neue Papst mit Geduld: „Ich bin wirklich Papst Franziskus. Sorge dich nicht, Andreas, verbinde mich einfach mit dem Pater General, ich möchte ihm für seinen reizenden Brief danken.“ Dies war der Moment, in dem der Rezeptionist seinen Irrtum erkannte: Wer, außer dem leibhaftigen Papst, würde so sprechen?

Franziskus ist eben anders als seine Vorgänger. Nach seiner Ernennung zum Pontifex lehnte er die Fahrt in der päpstlichen Limousine ab, um gemeinsam mit den anderen Kardinalen im Bus zu fahren. Und anstatt sich als offizielles Oberhaupt der romanisch-katholischen Kirche abzuschotten, stieg der 76-Jährige immer wieder aus, begrüßte seine großen und kleinen Fans und segnete bei der Gelegenheit einen behinderten Mann.

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Von jeher hat der Argentinier seine eigenen Mahlzeiten zubereitet und hält auch sonst wenig von Sonderbehandlung. Auch bei seinem Anruf im Vatikan scheint er gedacht zu haben: Wer selbst zehn funktionierende Finger zum Wählen hat, braucht für so eine simple Aufgabe keinen Sekretär zwischenzuschalten.

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