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Auf 7,4 Quadratmetern: Von der Leyen nächtigt im Büro

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (r.) und Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig nutzen ihre Büros für Übernachtungen. Foto: Rainer Jensen /dpa

Wenn Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Berlin Besuch von der Familie bekommt, dürfte es in ihrer Unterkunft eng werden. Denn die aus Niedersachsen stammende CDU-Politikerin und siebenfache Mutter lebt am Dienstort in einer Kammer neben ihrem Büro.

Anstelle einer eigenen Wohnung nutze sie «einen 7,4 Quadratmeter großen Durchgangsraum zum Sanitärbereich, der mit einem schmalen Bett ausgestattet ist», wie ein Sprecher ihres Ministeriums dem «Spiegel» sagte.

Auch andere Minister mit Familie außerhalb Berlins sparen sich die Kosten für eine Wohnung in der Hauptstadt und wohnen im Büro. Das ergab eine Anfrage der Linken. So übernachten Arbeitsministerin Andrea Nahles und Justizminister Heiko Maas (beide SPD) in ihren Ministerien.

Auch Familienministerin Manuela Schwesig schätzt den kurzen Weg vom Schreibtisch zum Bett. «Ich schlafe im Ministerium. Da fühle ich mich wohl», sagte sie dem «Spiegel». Sie habe sogar einen kompletten Wohnbereich - mit Bett, Kommode und Dusche.

Die billigen Dienstherbergen rufen Kritik bei der Opposition hervor. Denn die Nutzung ist den Angaben zufolge mietfrei, die Minister müssen lediglich bei ihrer Steuererklärung einen geldwerten Vorteil in Höhe von bis zu 221 Euro monatlich angeben. «Mit ihrem üppigen Salär sollten Minister in der Lage sein, sich in der Hauptstadt eine Wohnung anzumieten», sagte Gesine Lötzsch von der Linkspartei.