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Aung San Suu Kyi erstmals seit 1986 wieder in Japan

Birmas Oppositionsführerin wirbt um finanzielle Hilfe

Erstmals nach 27 Jahren ist die birmanische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi wieder zu einem Besuch in Japan. Auf ihrer einwöchigen Reise will sie um finanzielle Unterstützung Tokios für den Demokratisierungsprozess in ihrem Heimatland werben

Erstmals nach 27 Jahren ist die birmanische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi wieder zu einem Besuch in Japan eingetroffen. Am Flughafen Tokio-Narita wurde Suu Kyi von 150 Exil-Birmanern und wartenden Journalisten mit "Willkommen-in-Japan"-Rufen empfangen. Zuletzt hielt sich die Friedensnobelpreisträgerin 1986 zu einem Forschungsaufenthalt in Japan auf.

Auf ihrer einwöchigen Reise will die 67-jährige Vorsitzende der birmanischen Partei Nationale Liga für Demokratie um finanzielle Unterstützung der Regierung in Tokio für den Demokratisierungsprozess in ihrem Heimatland werben. Mit ihrer Reise folgte Suu Kyi einer Einladung des japanischen Außenministeriums. Geplant ist unter anderem ein Treffen mit Japans Regierungschef Shinzo Abe.

Für Tokio ist die wirtschaftliche Entwicklung Birmas nicht zuletzt von Interesse, weil einheimische Unternehmen auf günstige Arbeitskräfte in Birma hoffen. Birma hofft seinerseits auf Investoren aus Japan.

Nach fünf Jahrzehnten im eisernen Griff der Militärjunta ist in Birma seit 2011 eine formal zivile Regierung unter dem früheren General Thein Sein an der Macht. Diese leitete eine Reihe von Reformen ein und öffnete das Land politisch und wirtschaftlich. Im Rahmen des Reformprogramms wurden auch hunderte politische Häftlinge freigelassen. Suu Kyi, die jahrelang inhaftiert war oder unter Hausarrest stand, zog inzwischen ins Parlament ein.