Bauer presst Schinken mit Meteorit im Wert von vier Millionen Euro

Der spanische Bauer hatte nicht den Hauch einer Ahnung, womit er da seit Jahrzehnten seinen Schinken presste. Den 100 Kilo schweren Felsen hatte der Mann für Militärschrott gehalten, als er ihn vor über 30 Jahren fand. Nun stellte sich heraus: Der Fels ist ein Meteorit mit einem Wert von über vier Millionen Euro – die teuerste Schinkenpresse der Welt. 

Der Tag, der den spanischen Bauer Faustino Asensio Lopez im Nachhinein mit Reichtum bescherte, liegt 33 Jahre zurück. 1980 kümmerten sich Lopez und dessen Vater um das Vieh der Bauernfamilie, als der Bauer einen eigenartigen Felsbrocken fand; 100 Kilo schwer, etwa 45 Zentimeter lang, 31 Zentimeter breit und 20 Zentimeter hoch. So berichtet es die britische Zeitung „Daily Mail“ mit Berufung auf spanische Originalquellen. Die Männer dachten, der metallische Klumpen sei ein Überbleibsel aus dem Bürgerkrieg und schleppten ihn auf den Bauernhof. Seither dient der Brocken als Presse bei der Herstellung von Schinken.

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Als Faustino Asensio Lopez im Fernsehen einen Bericht über Meteoriten sah, die über Spanien niedergegangen waren, erinnerte er sich an den Klotz, mit dem seine Familie den Schinken presste und rief den Geologen Juan Carlos Gutierrez Marco an. Wissenschaftler untersuchten den vermeintlichen Militärschrott und fanden heraus, dass die Schinkenpresse eigentlich aus dem All kommt. Es handelt sich um einen prähistorischen Eisenmeteoriten, von Experten als Oktaedrit (IAB) bezeichnet. In Spanien war es laut „Daily Mail“ bereits der vierte Eisenmeteorit, der gefunden wurde. Die anderen Funde liegen lange zurück: 1898 nahe Quesa, 1950 bei Saragossa und 1912 auf Granada.

Experten vermuten, dass Eisenmeteoriten aus dem Inneren von Planetesimalen stammen. Planetesimale sind planetenähnliche Himmelskörper, eine Art Vorstufe eines Planeten. Eisenmeteoriten machen nur etwa fünf Prozent aller Meteoritenfunde aus. Sie bestehen aus einer Eisenlegierung und bis zu 20 Prozent Nickel. Schätzungsweise erreichen weltweit mehr als 19.000 Meteoriten, die schwerer als 100 Gramm sind, jährlich die Erdoberfläche. Ein Großteil davon geht über unbewohntem Land oder im Meer nieder.

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„Das Ding war verbrannt und überstand nur deswegen die Zeiten, als die Menschen auf der Suche nach Metallen waren“, erklärte der Geologe Marco. Finder Lopez und sein Bruder überlegen laut der spanischen Nachrichtenagentur EFE nun, die prähistorische Schinkenpresse aus dem All zu verkaufen. So lange wollen sie ihren Schatz an einem sicheren Ort aufbewahren. Kontakt zu Interessenten bestehe bereits. Ein Verkauf würde sie um über vier Millionen Euro reicher machen. Viel Geld für eine neue Schinkenpresse.

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