Rumänische Filmszene jubelt über Goldenen Bären

Drama "Pozitia Copilului" bei Berlinale ausgezeichnet

Der Goldene Bär der diesjährigen Berlinale ist an den rumänischen Film "Child's Pose" von Calin Peter Netzer gegangen. Im Mittelpunkt des Films steht eine Mutter-Sohn-Beziehung im postsozialistischen Rumänien

Rumänische Filmemacher haben begeistert auf die Auszeichnung eines Kinodramas aus ihrem Land mit dem Hauptpreis der diesjährigen Berlinale reagiert.

Die Verleihung des Goldenen Bären für den Film "Pozitia Copilului" (Die Stellung des Kindes) von Calin Peter Netzer sei "ein Zeichen der Kraft und der Gesundheit" des rumänischen Kinos, sagte der Regisseur Cristi Puiu der Nachrichtenagentur Mediafax. Der Preis sei "wichtig für alle", sagte Puiu. Der Preisträger des Filmfestivals von Cannes zeigte sich überzeugt, dass der Erfolg des rumänischen Films keine vorübergehende "Mode" sei.

Netzer selbst sagte der Internetseite der Zeitung "Evenimentul Zilei", der Erfolg seines Films bestätige den Wert des nationalen Kinos.

Auch die rumänischen Medien zeigten sich von der Nachricht aus Berlin elektrisiert. "Siegreich bei der Bärenjagd", titelte die Zeitung "Adevarul" auf ihrer Internetseite.

Die Produzentin von Netzers Film, Ada Solomon, sagte, die Politiker in ihrem Land müssten dem rumänischen Kino und den Filmemachern mehr Aufmerksamkeit schenken. Sie hoffe, dass "Pozitia Copilului" viele rumänische Zuschauer finde, erklärte Solomon zudem nach ihrer Rückkehr nach Bukarest. Für einen Filmemacher sei es "die größte Erfüllung", in seiner Heimat volle Kinosäle zu sehen.

Rumäniens Produzenten und Regisseure leiden an chronischer Unterfinanzierung. Zudem gibt es vergleichsweise wenige Kinosäle in dem Land - nur etwa 240 bei 21,5 Millionen Einwohnern.