Werbung

Bis zu 50.000 Euro wert: Junge findet Wal-Erbrochenes

Für den flüchtigen Betrachter sah der Brocken aus wie ein Stein. Viele Badegäste an dem Strand im britischen Dorset dürften achtlos daran vorbeigegangen sein. Ein Schuljunge jedoch war neugierig - und sein Wissensdurst wurde belohnt: Bei dem Brocken handelt es sich um das jahrzehntealte Erbrochene eines Pottwals. So eklig das auch klingt - Charlie Naysmith ist damit um 12.000 bis 50.000 Euro reicher.

Charlie Naysmith stieß während eines Strandspazierganges in Hengistbury Head, einer Landzunge der englischen Grafschaft Dorset, auf einen eigenartig riechenden, wachsartigen Brocken. Neugierig hob er ihn auf und nahm ihn mit nach Hause. Nach einigen Recherchen stellte der Schuljunge fest, dass es sich bei dem seltsamen Gebilde um den Mageninhalt eines Pottwals handelt – und dass der darin enthaltene Stoff Ambra äußerst selten und wertvoll ist. Der Grund: Ambra dient als Inhaltsstoff für teure Parfüms, es intensiviert und verlängert den Duft.

Ambra entsteht bei der Nahrungsaufnahme von Pottwalen – wie genau, steht allerdings nicht fest. Eine Theorie besagt, dass es sich im Magen von Pottwalen durch das Verdauen von Tintenfischen und Hornschnäbeln bildet. Eine andere These geht davon aus, dass Ambra das Resultat einer Verdauungsstörung eines Pottwals ist. Fest steht: Der 600 Gramm schwere Brocken, auf den Charlie Naysmith während seines Strandspazierganges stieß, ist zwischen 12.000 und 50.000 Euro wert, wie die Zeitung „Bournemouth Daily Echo“ berichtet. Der glückliche Finder des ungewöhnlichen Schatzes denkt nun darüber nach, was er mit dem vielen Geld anstellen wird. Derzeit führt die Eröffnung eines Tierheimes die Wunschliste des naturbegeisterten Jungen an.

Lesen Sie auch: Bissspuren im Kinderschuh - Krokodil-Suche in Österreicher Fluss

Experten vermuten, dass das Wal-Erbrochene zuvor jahrzehntelang im Meer umhergetrieben war, bis es schließlich an Land gespült wurde. „Was wir gefunden haben, ist ziemlich selten – wir warten noch auf weitere Informationen von Seiten der Meeresbiologen“, sagte Charlies Vater der Zeitung. Was die Fachleute bereits verraten haben: Es sei äußerst unwahrscheinlich, dass in dem Gebiet noch weitere der wertvollen Brocken auftauchen.

Ein ähnlicher Fund sorgte bereits im Jahr 2006 für Aufsehen. Damals fand ein Fischerpaar während eines Spazierganges an einem einsamen südaustralischen Strand ebenfalls das Erbrochene eines Pottwals. Wert des sogar 15 Kilogramm schweren Fundes: mehr als 240.000 Euro.



Sehen Sie auch: Mannschaftssportler sind nicht teamfähiger als Sportmuffel


Weitere Folgen der Science News Show sehen Sie hier.