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Rekordwinter 2012/2013 – die Fakten

Der lange Winter kommt der Natur und dem Geldbeutel teuer zu stehen (Bild: dpa)
Der lange Winter kommt der Natur und dem Geldbeutel teuer zu stehen (Bild: dpa)

Nimmt dieser Winter denn nie ein Ende? Es ist März und die Kälte hat das Land fest im Griff: Gefühlte Temperaturen zwischen minus 5 und minus 25 Grad, glatte Straßen und Schnee, Schnee und noch mehr Schnee. Das ist nicht nur frustrierend, sondern kostet uns auch richtig Geld: Hier sind die eiskalten Fakten zum längsten und teuersten Winter aller Zeiten.

Der Winter 2012/2013 scheint gar nicht mehr enden zu wollen. Auch heute Morgen gab es wieder überall Frost im Land, der Süden hatte mit Neuschnee zu kämpfen und zu allem Überfluss weht weiterhin ein strammer Ostwind. Die Frühtemperaturen lagen zwischen minus 14 und 0 Grad. Durch den Ostwind lag das Kälteempfinden aber erneut zwischen minus 5 und minus 25 Grad. Nur ein Blick auf den Kalender sagt uns: Wir haben bereits Ende März!

Nachfolgend hat Wetterexperte Jung vom Wetterportal wetter.net (www.wetter.net) einige Zahlen und Fakten zum Winter 2012/2013 zusammengetragen:

- Es war der dunkelste Winter seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnungen der Sonnenscheindauer im Jahr 1951. Noch nie gab es in einem Winter so wenig Sonnenschein.

- Der letzte Monat, der sein Sonnenscheinsoll voll erfüllt hat, war der Oktober 2012.

- Der Winter 2012/2013 brachte das wärmste Weihnachtsfest seit Beginn der Wetteraufzeichnungen- in Bayern wurden Temperaturen nahe der 20-Grad-Marke gemessen. Damit wird Weihnachten 2012 wärmer als Ostern 2013 ausfallen. Allerdings sind Warmlufteinschübe um Weihnachten an der Regel, denn fast jedes Jahr beobachten wir das sogenannte „Weihnachtstauwetter“.

- Aufgrund seiner Länge bis Ende März, wird der Winter 2012/2013 einer der teuersten Winter aller Zeiten werden – die Heizperiode läuft immer noch auf Hochtouren, die Winterdienste fahren weitere Einsätze und müssen ständig Streumaterialien nachbestellen, die Baumärkte bleiben auf der gesamten Frühjahrsware sitzen, die Eisdielen und Straßencafes verbuchen Umsatzeinbußen von derzeit 50 bis 70 Prozent und auch das Baugeschäft kommt bei dieser kalten Witterung kaum in die Gänge.

- Gefühlt ist dieser Winter einer der längsten der letzten Jahrzehnte. Die erste Schneedecke im Flachland gab es schon Ende Oktober 2012. Zu diesem Zeitpunkt war es für viele Regionen die früheste Schneedecke seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Jetzt – 5 Monate später – stecken wir immer noch mitten im Winter.

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- Bezogen auf das Mittel von 1981 bis 2010 war es der der fünfte Winter, der kälter als das Mittel ausfiel, was im völligen Widerspruch zu den Klimaprognosen vor gut 13 Jahren steht. Damals wurden zukünftig Winter mit Eis und Schnee bei uns in Deutschland als Auslaufmodell angesehen.

- Der März 2013 ist auf dem besten Weg der kälteste März seit 100 Jahren zu werden. Der März ist derzeit rund 4 Grad kälter als das Mittel der Jahre 1981 bis 2010. Im Nordosten beträgt die Abweichung sogar 5 bis 6 Grad!

- Der März brachte Rekordschneehöhen und Rekordtiefsttemperaturen. Am letzten Wochenende wurde in Dresden die tiefste Temperatur zu dieser Jahreszeit seit 1917 gemessen, in Potsdam wurde sogar der tiefste Wert dieser Jahreszeit seit 1899 registriert. In Hamburg wuchs die Schneedecke im März zeitweise auf 28 cm an – März-Rekord seit Beginn der Wetteraufzeichnungen!

- Die Luftmassen, die uns am letzten Wochenende im Nordosten erreichten, waren die kältesten zu dieser Jahreszeit seit rund 70 Jahren.

- Der derzeitige Ostwind sorgt im Norden und Osten für 50 bis 100 cm hohe Schneeverwehungen und gefühlte Temperaturen zwischen minus 5 und minus 25 Grad – und das Ende März!

- Die Natur hinkt derzeit zwischen 3 bis 4 Wochen hinterher.

- Für die Tierwelt wird der lange Winter nun sehr gefährlich. Viele Tiere finden einfach keine Nahrung. Nun lohnt es sich auf alle Fälle, besonders Vögel mit einer Fütterung zun unterstützen.

Was gibt es Neues beim Osterwetter?

Noch mehr schlechte Nachrichten: Beim Osterwetter gibt es derzeit keine neuen Erkenntnisse. Die Temperaturzweiteilung bleibt wohl über das gesamte lange Osterwochenende erhalten. Die Höchstwerte liegen am Ostersonntag und Ostermontag zwischen 5 und 15 Grad. Dabei ist es im Südwesten am wärmsten und im Nordosten am kältesten. Dazu gibt es einen Wechsel aus Sonne und Wolken. Im Nordosten sind einzelne Schnee- oder Schneeregenschauer möglich, im Süden gibt es nur selten Schauer.

Übrigens: Ostern 2012 war es ähnlich kalt bzw. noch etwas kälter. Damals war Ostern am 8. April und die Höchstwerte lagen zwischen 3 und 10 Grad.

Richtig warm war das Osterfest 2011. Damals gab es 20 bis 27 Grad am Ostersonntag. Allerdings war da der Ostersonntag auch erst am 24. April.

„Wer es an Ostern warm mag, der sollte nach Süden verreisen. Auf der Lieblingsinsel der Deutschen – Mallorca – erwarten wir Ostersonntag sonniges Wetter und das bei 20 Grad im Schatten“, erklärt Diplom-Meteorologe Jung.

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