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Augen zu und durch: Wie Schlafprobleme unseren Alltag beeinflussen können

Schlaf ist wichtig. Immer! (Bild: dpa)
Schlaf ist wichtig. Immer! (Bild: dpa)

Wer kennt sie nicht: Schlaflose Nächte im glühend heißen August - unruhiges Umherwälzen statt schöner Träume, Augenringe am Morgen statt Sommerbräune und ein brummender Kopf am Ende des Tages. Glücklicherweise schlafen die meisten von uns in der darauf folgenden Nacht umso besser - die Müdigkeit ist einfach zu groß. Für manche treten Schlafstörungen jedoch unabhängig von einem überhitzten Schlafzimmer im Sommer auf.

Von chronischen Schlafstörungen spricht man erst dann, wenn ein Mensch pro Woche drei Nächte nicht richtig schlafen kann und dies länger als einen Monat anhält. Erschöpfung, Merk- und Konzentrationsstörungen sowie Reizbarkeit können hier zur ernsthaften sozialen, beruflichen und sogar gesundheitlichen Belastung werden.

Schlafstörungen haben viele Gesichter

Eine Schlafstörung bedeutet nicht, dass man überhaupt kein Auge schließt. Vielmehr sind es Einschlaf- (es vergeht mehr als eine halbe Stunde bis zum Einschlafen) und Durchschlafstörungen (nach einem nächtlichen Aufwachen vergeht mehr als eine halbe Stunde bis man wieder einschlafen kann), oder auch frühes Erwachen, ohne wieder einschlafen zu können.

Auch kann es vorkommen, dass der Betroffene nicht tief genug schläft - beispielsweise infolge einer sogenannten Schlafapnoe mit nächtlichen Atemaussetzern oder des Restless-Legs-Syndroms.

Wenn man den Alltag “mit ins Bett nimmt”, leidet der Schlaf

Häufig beruhen Schlafstörungen nicht auf körperlichen Ursachen oder schweren seelischen Erkrankungen, sondern sind überwiegend auf Angespanntheit zurückzuführen. Fachleute vermuten, dass solche Schlafprobleme unter anderem aus einem unangemessenen Umgang mit Stress entspringen.

Studien haben außerdem belegt, dass chronische Schlafstörungen die Gesundheit gefährden. So kann sich unter anderem das Risiko für Übergewicht und Diabetes mellitus erhöhen.
Möglicherweise liegt das an einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen infolge der chronischen Schlafstörungen, die den Zuckerstoffwechsel beeinflussen.

Außerdem stehen Menschen mit chronischen Schlafstörungen nachts nicht selten auf um zu essen — sei es aus Hunger, Langeweile oder Frustration.

Herz-Kreislauf-Probleme durch Schlafstörungen?

Doch nicht nur das: Chronische Schlafstörungen sollen außerdem negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben und das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen. Wer jahrelang weniger als sechs Stunden pro Nacht schläft, erhöht sein Herzinfarktrisiko um 48 Prozent, schreiben Forscher im European Heart Journal.

Natürlich sind derartige Studien immer mit Vorsicht zu genießen, da es auch Menschen gibt, denen sechs Stunden reichen, weil sie von Natur aus Kurzschläfer sind.

Schlaftabletten erst wenn nichts mehr geht

Bevor man bei der Behandlung von Schlafstörungen zu chemischen Medikamenten greift, sollten zunächst andere Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Liegen körperliche oder psychische Ursachen für die Schlafstörung vor, so werden diese entsprechend behandelt.

Bei Schlafstörungen, die überwiegend auf Stress zurückzuführen sind, ist das Erlernen von Entspannungstechniken wie der progressiven Muskelrelaxation oder dem autogenen Training sinnvoll.

Erst wenn sich alle nicht medikamentösen Versuche als nicht oder wenig hilfreich erwiesen haben, kann mit dem behandelnden Spezialisten über den Einsatz von Medikamenten entschieden werden. Denn diese sind immer mit Risiken verbunden: Die Gruppe der Benzodiazepine beispielsweise dürfen nur für eine Kurzzeittherapie verwendet werden, da sie schnell abhängig machen können.

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