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Hepatitis-Viren - Unsichtbare Gefahr für Leber und Gesundheit

Gegen Hepatitis A und B kann man sich impfen lassen (Foto: Ralf Hirschberger/dpa)
Gegen Hepatitis A und B kann man sich impfen lassen (Foto: Ralf Hirschberger/dpa)


Auslöser für eine Hepatitis, die Entzündung des Lebergewebes, sind in den meisten Fällen Viren aus der Umwelt, die unterschiedlich infektiös und gefährlich sind. Besonders weit verbreitet sind Hepatitis-A- und B-Viren, gegen die es glücklicherweise eine wirksame Impfung gibt.



Hepatitis A - Eine der häufigsten Reisekrankheiten

Die Hepatitis A ist die Lebererkrankung, die als eine der häufigsten Reisekrankheiten nicht selten im Urlaub in südlichen Ländern auftritt oder von dort mit nach Hause gebracht wird.

Das Hepatitis-A-Virus (HAV) wird auf direktem Weg über Lebensmittel übertragen, die mit Rückständen aus Fäkalien verunreinigt sind. Häufig sind es Muscheln aus dem Mittelmeer, die zu einer HAV-Infektion führen: In ihnen können sich Rückstände von Fäkalien aus dem Abwasser ansammeln.

Sogar durch Schmierinfektionen ist eine Übertragung möglich - also theoretisch auch über die Türklinke einer Toilette. Auch Reisende, die im 5-Sterne-Hotel absteigen, sind vor der infektiösen Überraschung nicht sicher.

Bei Übelkeit und Bauchschmerzen im oder nach dem Urlaub auch an Hepatitis A denken

Etwa einen Monat nach Ansteckung treten Übelkeit, Oberbauchschmerzen und Leistungsschwäche auf. Eine Woche später ist häufig eine Gelbfärbung der Haut erkennbar. Zu dieser Zeit haben sich die ersten Symptome aber meist schon wieder gelegt.

Obwohl die Hepatitis A im Vergleich eine milde Erkrankung ist und nicht chronisch wird, sollten sich Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko impfen lassen.

Ein erhöhtes Risiko besteht für Personal im Gesundheitsdienst und in Kindertagesstätten sowie für Reisende in Länder mit kritischer Trinkwasserversorgung und Hygiene (Tropen, Mittelmeerraum).

Hepatitis B - Bei chronischer Form droht Leberkrebs

Das Hepatitis-B-Virus (HBV) wird über infektiöse Körperflüssigkeiten, also Blut, Sperma und Scheidensekret übertragen. Besonders gemein: Hier reichen schon geringste Mengen an Viren aus, um sich anzustecken!

Neben Geschlechtsverkehr und Blut- oder Schleimhaut-Kontakt kann eine Mutter das Virus auch bei der Geburt auf ihr Kind übertragen. Sogar eine nicht sterile Akupunktur-Nadel würde theoretisch ausreichen, das Virus weiterzugeben.

Das ansteckendste unter den Leberviren

Um sich die hohe Ansteckungs-Gefahr von HBV zu verdeutlichen, kann man sich die Wahrscheinlichkeiten für die Übertragung unterschiedlicher Viren bei einer Nadelstichverletzung im Krankenhaus ansehen: Sticht sich ein Arzt oder Pfleger aus Versehen an einer Nadel, die vorher in einem infizierten Patienten steckte, so liegt die Infektionswahrscheinlichkeit von HIV bei 0,3 Prozent und Hepatitis B bei 30 Prozent.

Hepatitis B macht häufig keine Symptome

Anders als bei dem Hepatitis-A-Virus ist eine HBV-Infektion in den meisten Fällen nicht symptomatisch und wird deswegen selten erkannt.

Entscheidend für die Gesundheit der Betroffenen ist hier jedoch die Frage,
ob die Hepatitis chronisch wird oder nicht. Etwa 10 Prozent der Erwachsenen mit HBV entwickeln nach einer akuten Infektion eine chronische Leberentzündung. Dies führt zur Zerstörung des Lebergewebes: Die Leber wird kleiner, verhärtet sich und kann ihre Funktionen nicht mehr wahrnehmen. Zwischen Ansteckung und diesem Stadium liegen oft bis zu 20 Jahre. Leider weiß man heute, dass das Risiko für Leberkrebs bei einer Schrumpfleber aufgrund chronischer Hepatitis B etwa 200-fach erhöht ist.

Impfung bietet Schutz

Zum Glück gibt es eine wirksame Impfung. Wegen den potentiell gefährlichen Verläufen wird empfohlen, dass sich Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gegen HBV impfen lassen. Die Kosten werden von der Kasse übernommen. Häufig wird ein Kombinationsimpfstoff verwendet, der gleichzeitig Hepatitis A und B abdeckt. So ist man dann sicher - gegen HAV und HBV.

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