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Stich mit Folgen: Warum können Zecken-Stiche so gefährlich sein?

Zecken sind gefährlich für den Menschen (Bild: dpa)
Zecken sind gefährlich für den Menschen (Bild: dpa)

Die Zecken-Saison hat begonnen: Mit den warmen Temperaturen lauert das parasitäre Spinnentier wieder im Wald, im Gebüsch und Gras auf seine Opfer. Die winzigen Spinnentiere halten sich bevorzugt in hohen Gräsern an Wald- und Wegrändern oder in Parkanlagen auf. Dort werden die Parasiten von vorbeigehenden Menschen und Tieren abgestreift und gelangen so auf ihren Wirt. In den meisten Fällen ist ein Zecken-Stich nicht weiter schlimm.

Die Hauptaktivität der Zecken liegt in den wärmeren Monaten Mai, Juni und im September. Zu dieser „Zeckenzeit" erkennen die Minivampire ihre potenziellen Opfer und Blutspender an Körperwärme, Erschütterungen beim Gehen sowie an Duftstoffen.

Bei uns Menschen bevorzugen sie warme und feuchte Hautstellen, an denen die Schutzbarriere besonders dünn ist: Kniekehlen sowie die Areale zwischen den Beinen und unter den Armen erfüllen diese Kriterien und werden deswegen oft von Zecken heimgesucht.

Zeckenstich: Von harmlos bis tödlich

Zeckenstiche sind meistens harmlos und keine Seltenheit bei Menschen. Man sollte also nicht gleich in Panik ausbrechen, wenn man einen der kleinen Sauger am Körper entdeckt. Dennoch gibt es zwei Krankheiten, die von Zecken auf den Menschen übertragen werden und an die man nach einem Zeckenstich unbedingt denken sollte.

FSME und Borreliose

Die lebensgefährliche FSME ist eine schwere Entzündung der Hirnhäute oder des Gehirns, die durch Viren hervorgerufen wird, die über einen Zeckenstich in den Blutkreislauf gelangen. Erste Anzeichen der FSME zeigen sich im Durchschnitt eine bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich. Heftige Kopfschmerzen, Schwindel, schweres Krankheitsgefühl, Lichtempfindlichkeit, Übelkeit und vor allem die Nackensteife in Kombination mit hohem Fieber sollten IMMER an eine Entzündung der Hirnhäute denken lassen. Bei einem solchen Notfall muss sofort ärztlich gehandelt werden, da sonst das Leben des Betroffenen auf dem Spiel steht.

Glücklicherweise ist die Erkrankung mit 1,3 Betroffenen pro 100.000 sehr selten. Dennoch gibt es eine wirksame  Schutz-Impfung für Menschen, die ein erhöhtes Risiko besitzen, zu erkranken - sei es, weil sie sich viel im Wald aufhalten oder weil sie in Risikogebieten leben, in denen mehr Zecken als anderswo das Virus in sich tragen.

Borreliose: Bakterien aus der Zecke

Die Borreliose ist eine durch Zecken übertragene bakterielle Infektion. Die Krankheit betrifft Haut, Gelenke und das Nervensystem und ist weiter verbreitet, als die FSME. Nach den neusten Schätzungen des Robert-Koch-Instituts ist in Deutschland nach einem Zecken-Biss bei 1,5 bis sechs Prozent der Betroffenen mit einer Infektion zu rechnen.

Wie erkennt man eine Borreliose?

Zunächst bildet sich an der Stelle des Zecken-Bisses eine typische kreisrunde, scharf begrenzte Rötung, die sich langsam ausbreitet. Diese Wanderröte ist ein deutlicher Hinweis auf eine Borreliose und sollte Anlass sein, zum Arzt zu gehen. Laut dem Robert-Koch-Institut tritt eine Wanderröte in 89 Prozent der Infektionsfälle auf.

Rheumatische Krankheitsbilder durch Borrelien

Die Bakterien breiten sich im Organismus aus und können dort großen Schaden anrichten: Nach Befall des Nervensystem treten oft Schmerzen in einzelnen Nerven oder Lähmungserscheinungen auf und sogar das Herz kann durch Herzrhythmusstörungen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Erkennt man eine Infektion nicht rechtzeitig, so wird sie nach einigen Jahren chronisch. Dann ist es möglich, dass rheumatische Beschwerden und Entzündungen an einzelnen großen Gelenken hinzukommen.

So entfernt man eine Zecke richtig

Generell gilt: Je früher die Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Infektionsrisiko. Hausmittel wie Öl, Nagellack oder Klebstoff sind ein No-Go bei der Entfernung von Zecken. Besser sind Zecken-Zangen oder Pinzetten, mit denen man das Tier weit vorne am Kopf fassen und so herausziehen kann. So ist gewährleistet, dass der Kopf nicht steckenbleibt. Nach Entfernung sollte die Einstichstelle außerdem sofort desinfiziert werden.

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