Werbung

Tattoos und Gesundheit: Das muss man zum Körper-Kult wissen

Jeder Vierte unter 30 trägt ein Tattoo. (Bild: dpa)
Jeder Vierte unter 30 trägt ein Tattoo. (Bild: dpa)

Tätowierungen sind schon seit langem mehr als nur ein vorübergehender Modetrend - unter 30 trägt jeder Vierte ein permanentes Kunstwerk am Körper. Tattoos entstehen durch eine Verletzung der Haut mit Nadeln, die zuvor in Farbe getaucht wurden. Durch die kleinen Wunden gelangen die Farbpigmente in tiefere Hautschichten, wo sie dann bleiben.

1. Infektionen mit HIV und Hepatitis sind in Deutschland unwahrscheinlich

In Deutschland braucht man sich in genehmigten Tattoo-Studios über Infektionskrankheiten wie HIV und Hepatitis keine Gedanken machen. Der Grund: Genehmigte Studios unterliegen hier strikten Hygienevorschriften. Im Hinblick auf HIV und Hepatitis sind Tätowierungen also nur dann gefährlich, wenn diese strengen Vorschriften missachtet werden.

Vorsicht ist hingegen im Urlaub geboten, denn hier fehlen häufig entsprechende Standards. HIV oder Hepatitis-Infektionen durch Tattoos sind dann theoretisch möglich.

2.  Ein Tattoo ist eine offene Wunde

Entzündungen des Tattoos sind häufig Folge der Abwehrreaktion des Körpers auf die Verletzung der Haut. Da die Hautbarriere, die einen natürlichen Schutz vor dem Eindringen von Keimen darstellt, beim Tätowieren zerstört wird, können Infektionen folgen.

Im ungünstigen Fall gelangen Bakterien, Viren (z.B. Papilloma-, Herpes- oder Hepatitis-Viren) oder Pilze in die Wunde. Hygiene während und NACH dem Stechen sollte höchste Priorität haben.

3. Tattoos über Muttermal sollten vermieden werden

Tattoos über einem Muttermal sind schon deswegen nicht ratsam, weil bei der Hautkrebsvorsorge die Untersuchungsmethode der “Auflichtmikroskopie” nicht mehr richtig funktionieren kann. Besteht bereits eine entartete Hautveränderung, so sollte diese außerdem nicht durch das Tätowieren verletzt werden. Ein seriöser Körperkünstler weiß über diese Dinge bescheid und lässt Muttermale oder Leberflecken beim Verzieren des Körpers aus.

4. Es gibt keine geregelte Zulassung für Tatto0-Farben

Mehr als beunruhigend ist, dass es bisher keine geregelte Zulassung von Tätowier-Farben gibt. Darüber hinaus ist für viele Stoffe, die in verwendet werden, nicht bekannt, wie sie im Körper wirken.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kritisiert, dass die Wirkung der Farben im Körper unklar ist. In einer Stellungnahme schreibt das BfR: "Es ist anzunehmen, dass die löslichen Bestandteile verstoffwechselt werden. Die Pigmente lagern sich zunächst in der Haut ab, migrieren dann über die Lymphgefäße in die Lymphknoten“.

Daher kann bisher niemand sagen, ob Tätowierungen der Gesundheit schaden oder nicht.

5. Henna-Tattoos: Im Urlaub oft mit Risiko

In südlichen Ländern werden in vielen Fällen „Henna"- Tattoos angeboten, die nicht nur tief-schwarz sind, sondern auch viel schneller einwirken. Um diesen Effekt zu erzielen wird eine Chemikalie mit dem Namen Paraphenylendiamin (PPD) zu der Henna-Farbe gegeben - und genau hier liegt das Problem: PPD kann schwerste Allergien auslösen, die oft mit starken Schmerzen verbunden sind und im schlimmsten Fall ein Leben lang andauern können!

Wenn ein Mensch auf PPD allergisch reagiert, kommt es nach dem Eindringen der Farbe in die obere Hautschicht zu Juckreiz und Bläschenbildung. Diese Symptome und ein starkes Brennen auf der Haut halten üblicherweise so lange an, bis die Farbe ganz verschwunden ist. Schon in diesem Stadium ist es sehr wichtig, sofort einen Hautarzt aufzusuchen, um weitere Folgen zu verhindern!

Sehen Sie auch: Die faszinierendsten Tattoo-Trends des Jahres