Werbung

Wenn Eifersucht den Kopf verdreht

Bis jetzt dachten Frauen immer, ihre Männer schauen schönen Frauen nach. Falsch! Die Herren der Schöpfung konzentrieren sich viel mehr auf ihre eigenen Geschlechtsgenossen. Wie das sein kann und warum dieses Verhalten ganz natürlich ist, haben Forscher aus den USA in einem interessanten Experiment gezeigt.


Ganz Deutschland ist im Sommerfieber: Die Temperaturen sind sommerlich warm, die Cafés und Parks füllen sich. Die perfekten Umstände, die Psychologie des Menschen hautnah mitzuerleben! Was man dazu braucht? Ein Café, ein paar Pärchen und einen guten Platz, von dem aus man das bunte Treiben in Ruhe beobachten kann. Wenn man dann noch im Hinterkopf hat, was Jon Maner von der Staatsuniversität von Florida in einer Studie zeigte, wird man um das ein oder andere Schmunzeln nicht hinweg kommen.


Männer schauen Männern nach


Schaut man genau hin so fällt auf, dass Männer, die in einer festen Beziehung mit einer Frau leben, anderen Männern länger nachgucken als anderen Frauen. Das Gleiche gilt für den weiblichen Part: Fest gebundene Frauen scheinen sich auch eher für die Geschlechts-Genossinnen zu interessieren, als für andere Männer. Doch woran kann das liegen? Der Wissenschaftler Maner aus Florida hat zur Klärung dieser Frage einen Versuch durchgeführt. Dafür testete der Psychologe insgesamt 442 Männer und Frauen. Alle waren heterosexuell und alle mussten im Vorfeld der Versuche in einem Fragebogen Auskunft darüber geben, ob sie motiviert waren einen Partner zu finden oder sich bereits in einer festen Beziehung befanden.


Den Probanden wurden auf einem Computermonitor Bilder von Männern und Frauen gezeigt. Diese waren unterschiedlich schön - das Spektrum reichte von durchschnittlich gutaussehend bis bildhübsch. Sobald ein Foto auf dem Bildschirm zu sehen war, wurde von den Psychologen die Zeit gemessen, die die Männer und Frauen brauchten, um ihr Augenmerk von dem Bild weg auf eine andere Stelle des Bildschirms zu lenken.

Dabei fiel auf, dass die Versuchsteilnehmer im Durchschnitt mehr Zeit benötigten, ihre Aufmerksamkeit von den Bildern zu nehmen, wenn schöne Menschen auf dem Monitor erschienen. Dies galt sowohl für Männer als für Frauen und verwundert zunächst nicht.


Eifersucht verdreht den Kopf


Interessant war jeodoch zu sehen, welchem Geschlecht die Probanden mehr Aufmerksamkeit schenkten. An dieser Stelle sei gesagt: Frauen, die bis jetzt fest der Überzeugung waren, ihr Freund guckt in ihrem Beisein fremden Frauen hinterher, können aufatmen - er konzentriert sich nämlich auf Männer! Die Wissenschaft hat's bewiesen: In dem besagten Experiment wurde offensichtlich, dass sich Singles vor allem für das andere Geschlecht, in Partnerschaft lebende Männer und Frauen jedoch für das eigene "interessieren".


Den Konkurrenten ausgiebig mustern


Die Erklärung liegt auf der Hand: Wollen wir einen Partner finden, so konzentrieren wir uns automatisch auf die anziehenden Individuen des anderen Geschlechts. Befinden wir uns allerdings in einer festen Beziehung, erwischen wir uns dabei, schönen Menschen des eigenen Geschlechts nachzuschauen. Dies liegt schlicht und einfach daran, dass wir diese als Konkurrenten ansehen. In einem weiteren Experiment konnten die Forscher übrigens zeigen, dass das oben beschriebene Verhalten vermehrt bei den Beziehungsmenschen auftritt, die sich Sorgen um die Treue des anderen machen.


Autor: Felix Gussone / ZEITjUNG