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Studie: Hoher Fleischkonsum führt zu frühem Tod

Wie viel Salz und Zusatzstoffe stecken wirklich in der Wurst? (Bild: thinkstock)
Wie viel Salz und Zusatzstoffe stecken wirklich in der Wurst? (Bild: thinkstock)

Wer zu viel verarbeitetes Fleisch wie Wurst oder Schinken isst, riskiert früher zu sterben. Darauf weisen die Ergebnisse einer neuen Langzeitstudie unter knapp einer halben Million Europäern hin. Gesundheitsschädlich scheinen vor allem Salz und Chemikalien in den Fleischprodukten zu sein. In kleinen Mengen allerdings ist Fleisch sogar gesund.

„Wir schätzen, dass drei Prozent der vorzeitigen Todesfälle zu vermeiden gewesen wären, wenn die Studienteilnehmer weniger als 20 Gramm verarbeitetes Fleisch pro Tag gegessen hätten“, erklärt Professor Sabine Rohrmann. Die Wissenschaftlerin von der Universität Zürich leitete die Studie, die im britischen Fachjournal „BMC Medicine“ veröffentlicht wurde.

Ständiger Fleischkonsum erhöht Gesundheitsrisiken

20 Gramm sind nicht viel, so viel wiegt etwa eine Scheibe Schinken. Und die gefährliche Menge klingt auch nicht nach Völlerei: 160 Gramm, im Klartext zwei Würstchen und eine Scheibe Speck. Die Teilnehmer der Studie, die Tag für Tag so viel verarbeitetes Fleisch aßen, hatten ein 44 Prozent höheres Risiko, während der Studiendauer zu sterben. Mit 72 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit erlagen sie einer Herzkrankheit, ihr Risiko, an Krebs zu sterben, lag um 11 Prozent höher.

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Allerdings lebten die Wurst- und Schinkenesser auch sonst nicht gerade gesund, wie Professor Rohrmann gegenüber dem britischen Sender BBC erklärte. Sie rauchten häufiger und waren dicker. Aber auch nachdem diese Risikofaktoren herausgerechnet worden sind, blieb noch ein erhöhtes Gesundheitsrisiko durch verarbeitetes Fleisch. „Zu rauchen aufzuhören ist wichtiger als kein Fleisch mehr zu essen“, sagte Rohrmann der BBC. „Aber ich würde den Menschen raten, ihren Fleischverzehr zu verringern.“

Dr. Rachel Thompson vom World Cancer Research Fund erklärte, dass die Studie frühere Ergebnisse bestätige. Ihre eigene Untersuchung aus dem Jahr 2007 habe gezeigt, dass der Verzehr von verarbeitetem Fleisch wie Speck, Schinken, Hot Dogs oder Salami das Risiko erhöht, Darmkrebs zu bekommen.

Fleisch als gesunder Vitamin- und Eiweißlieferant

Fleisch an sich ist aber nicht unbedingt ungesund. Es ist eine gute Quelle für Eiweiß, Vitamine und Mineralien wie Eisen und Zink. Vor allem sei Fleisch reich an Vitamin B 12, erklärten die Verfasser der Studie. Es kommt eben darauf an, welche Art von Fleisch man isst: Magere Stücke von frischem, unverarbeiteten Fleisch oder Wurst, die mit Salz und Chemikalien haltbar gemacht wurde.

Die Studie begleitete 448.568 Personen aus zehn europäischen Ländern über durchschnittlich 12,7 Jahre hinweg. Sie waren zwischen 35 und 69 Jahren alt, als die Studie begann. 26.344 Menschen verstarben während der Studienzeit.