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Brief aus Zweitem Weltkrieg endlich zugestellt

Eine US-Amerikanerin erreichte ein Brief ihres Vaters siebzig Jahre, nachdem er ihn geschrieben hatte. (Symbolbild: thinkstock)

Mehr als siebzig Jahre ist es her, dass der US-Soldat John Eddington in den Krieg zog. Seine Tochter war gerade zur Welt gekommen, also fiel ihm der Abschied damals besonders schwer. Vergangenen Samstag erhielt Peggy Eddington-Smith, die ihren Vater nie kenngelernt hatte, in Dayton, Nevada, einen Brief. Den hatte ihr Vater 1944 an sie geschrieben, kurz bevor er fiel.

Peggy Eddington-Smith wurden stellvertretend für ihren Vater zwei militärische Ehrungen überreicht: der Bronze Star und das Purple Heart. Noch mehr freute sie sich jedoch über einen dreiseitigen Brief ihres verstorbenen Vaters, der plötzlich aufgetaucht war. John Eddington war im Zweiten Weltkrieg nach Europa geschickt worden und fiel im Juni 1944 in Italien. Die erste Seite des Briefs widmete Eddington seiner damaligen Frau Helen, die nach dem Tod ihres Mannes nie wieder heiratete und 1997 verstarb. Die anderen beiden richtete der Soldat an seine neugeborene Tochter Peggy. Für die sind die Zeilen heute von ganz besonderem Wert: Eddington-Smith wusste bislang nicht allzu viel über ihren Vater, da es ihrer Mutter Helen immer schwer fiel, über die Liebe ihres Lebens zu sprechen. „Er hat mir sein Herz ausgeschüttet“, erklärte Eddington-Smith gegenüber „The Associated Press“. Sie sei vom Inhalt überwältigt.

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Bei der Zeremonie zur Ehrung von John Eddington in Dayton, Nevada, las Donna Gregory den Brief vor Publikum vor. Die Frau hatte das Schreiben vor 14 Jahren in einem Haus in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri bei einer Entrümpelung gefunden. John Eddington stammte ursprünglich aus der Gegend, über seine Verbindung zu den Vorbesitzern des Hauses ist allerdings nichts bekannt. Mit stockender Stimme trug Gregory die Zeilen vor, in denen sich Eddington an seine „süße“ Tochter wandte. Er werde Peggy möglicherweise eine „Zeitlang“ nicht sehen. Aber sie solle wissen, dass er immer an sie denke.

„Ich liebe dich so sehr”, heißt es in dem Brief. „Deine Mutter und dein Vater (…) Wir werden dir alles geben, was in unserer Macht steht. Wir werden dir immer all die Liebe geben, die wir haben.“ Außerdem mahnt er seine Tochter, immer gut zu ihrer Mutter zu sein. „Sie ist die süßeste Mutter auf der Welt.“ Der Brief schließt mit den herzergreifenden Worten: „Ich liebe dich mit meinem ganzen Herzen und meiner Seele und auf immer und ewig. Dein liebender Vater.“ Eddington-Smith und viele der 150 Anwesenden waren zu Tränen gerührt.

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