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Brief von gelähmtem Mädchen rührt Gerichtssaal zu Tränen

Ein neunjähriges Mädchen hat dem Mann, der sie in den Rollstuhl brachte, vier Seiten geschrieben. Nicht einen Vorwurf macht sie Jeremy Solis, der damals betrunken hinterm Steuer saß. Der Brief klingt vielmehr, als würde sie einem Freund von ihrem neuen Leben erzählen. Er endet mit den Worten: „Wie geht es Dir heute? Erinnerst Du Dich an den 9. Juli?“

An diesem Sommertag im vergangenen Jahr endete Xitclalli Vasquez’ altes Leben. Sie war mit ihrer Tante, ihrer Schwester und ihrem Neffen in der North East Mall in der texanischen Stadt Hurst zum Friseur gegangen und hatte eine Maniküre bekommen. Drei Tage später würde sie ihren achten Geburtstag feiern.

Es war ein schöner Tag. Bis auf dem Rückweg in ein Mann mit seinem Wagen in das Auto ihrer Tante raste. Der 21-jährige Jeremy Solis hatte dreimal mehr Alkohol im Blut als erlaubt, wie der TV-Sender „Kens 5“ berichtete.

Seitdem ist das neun Jahre alte Mädchen von der Brust abwärts gelähmt. „Ich erinnere mich nicht an die ersten Tage“, schrieb sie nun in einem Brief an den Unfallverursacher. „Ich konnte nicht sprechen, also musste ich meinen Daumen benutzten, um ja und nein zu sagen.“

Im Krankenhaus der Universität UCLA hätte sie sehr schlimme Momente gehabt, erzählte "Chilli", so der Spitzname des Mädchens, weiter. „Sie machten jeden Tag Röntgenaufnahmen von mir. Sie ernährten mich mit einem Schlauch. Ich hatte Schläuche in Mund und Nase.”

„Es gab Zeiten, in denen ich weinte und weinte”, schrieb Vasquez weiter. „In der Therapie zeigten sie mir, wie ich selbst aufstehe und mich anziehe. Aber bisher ist es immer noch sehr schwer.“

Jeremy Solis zerstörte ihre Gesundheit, ihr Leben. Und doch lud Xitclalli Vasquez ihn ein. „Ich möchte, dass Du mich und meine Familie triffst“, schrieb sie ihm.

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Als Xitclallis Mutter Arabella Vasquez den Brief vergangene Woche im Tarrant County Court vorlas, rührten die Worte der Neunjährigen den Richter, die Zuschauer im Saal und den geständigen Täter zu Tränen. „Ich sah ihn mehrere Male weinen“, sagte Arabella Vasquez gegenüber „Kens 5“. „Ich glaube wirklich, dass er es bereut.“



Jeremy Solis wird für zehn Jahre ins Gefängnis gehen. Nach fünf Jahren kann er Bewährung beantragen. Xitclalli Vasquez sagte gegenüber dem TV-Sender „ABC News“, dass sie ihm auch in seine Zelle Briefe schicken werde. „Ich hoffe, dass Jeremy auf meinen Brief antwortet. Es würde mich freuen, wenn er sagt, dass es ihm leid tut.“

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Das Mädchen hat eine jahrelange Therapie vor sich. Chilli wird wohl nie wieder so mit ihren vier Geschwistern herumalbern können, wie sie es früher tat. Aber sie hat ein Ziel, einen Traum: „Wieder Laufen zu lernen, damit ich Ärztin werden kann.“





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