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Brutale Polizeigewalt: Bremer Beamte verprügeln Discobesucher

Polizeigewalt in Bremen: In einer Disko verprügeln die Beamten einen Mann, eine Überwachungskamera hat alles festgehalten (Foto: Screenshot)

Brutal prügeln die Männer auf den Discobesucher ein. Sie drücken ihn zu Boden, treten und schlagen ihn, wie auf einem Überwachungsvideo zu sehen ist. Das Schockierendste an dem Film: Die Schläger sind Polizisten.

Erneut ist ein Fall von brutaler Polizeigewalt öffentlich geworden. Der „Bild“-Zeitung wurde das Video einer Überwachungskamera in der Bremer Disco „Gleis 9“ zugespielt. Darin ist deutlich zu sehen, wie bis zu sieben Polizisten den 28-jährigen Daniel A. überwältigen. Sie drücken ihn erst gegen eine Wand, dann zu Boden. Die Beamten schlagen und treten den wehrlosen Mann und versetzen ihm Hiebe mit den Schlagstöcken. Über eine halbe Minute dauert die Gewaltorgie, die Polizisten prügeln immer weiter. Dann werden der Mann, sein Bruder und ein Bekannter abgeführt. Erst nach einigen Stunden in der Zelle kam das Prügelopfer ins Krankenhaus, berichtet das Boulevardblatt. Dort sei der Familienvater wegen Prellungen an den Rippen, am Kopf und im Gesicht behandelt worden.

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Die Polizei wirft dem Mann vor, in der Diskothek randaliert zu haben. Nachdem  Daniel A. auch mit einem Polizisten gestritten hat, sei sein Bruder zu Hilfe geeilt und habe auf den Beamten eingeredet. Dann sei es zu der gewaltsamen Festnahme gekommen. Daniel A. sagte zur "Bild": „Ich hatte nur gestikuliert und gebrüllt: ‚Lasst meinen Bruder in Ruhe!‘“ Ein Disco-Mitarbeiter meinte: „Stimmt, er hat niemanden bedroht.“

Nach dem brutalen Vorfall hat die Polizei laut „Bild“ die Disko drei Mal untersucht und die Überwachungskamera beschlagnahmt – mit der Begründung, dass Überwachung gegen den Datenschutz verstoße.Die Polizei erfuhr nach eigenen Angaben erst durch die Berichterstattung von dem Video.

Die Polizei hat nun gegen die an der Festnahme beteiligten Beamten eine Strafanzeige wegen Körperverletzung im Amt gestellt, wie sie in einer Pressemitteilung bekannt gab. Bremens Polizeipräsident Lutz Müller sagte, man sei häufig gezwungen, Gewalt im gesetzlich erlaubten Rahmen anzuwenden. „Dieses sich aus dem Gewaltmonopol des Staates ergebende Recht verpflichtet uns aber in besonderem Maße, verhältnismäßig und angemessen einzuschreiten. Wenn dies nicht geschieht, machen sich die agierenden Beamten strafbar und müssen sich den Konsequenzen stellen.“  Auch die Dienststelle für interne Ermittlungen beim Innensenator wurde eingeschaltet.

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