Bußgeldzahlung im Origami-Stil

Verkehrssünder faltet Dollarnoten zu Geldschweinen

Seine kreative Ader stellte ein Verkehrssünder in den USA unter Beweis: Als Reaktion auf einen Strafzettel faltete er Dutzende von Geldscheinen zu Geldschweinen -  und wollte damit für das Knöllchen zahlen. Die Beamten hatten für die Bastelambition des Mannes jedoch kein Verständnis. Sie lehnten die Bußgeldzahlung im Origami-Stil ab.

„Bacon Moose“ (zu Deutsch: „Speck-Elch“), wie sich der Mann im Internet nennt, wollte mit seiner Faltkunst den Ordnungshütern von Jersey Village seinerseits einen kleinen Denkzettel verpassen. Seiner Meinung nach hatte er den Strafzettel nämlich nicht verdient, den ihm die Beamten zugestellt hatte, nachdem der Mann an einer Ampel geblitzt worden war. Als unverhältnismäßig befand er den Einsatz von Polizeikontrollen und Rotlichtkameras in seiner Heimatstadt, der Bürger werde regelrecht abkassiert. „Ich beschloss, auf angemessene Art zu bezahlen“, erläuterte „Bacon Moose“ seine Aktion. Den Clip veröffentlichte er auf dem Videoportal „YouTube“.

Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie der Verkehrssünder den Beamten am Schalter des zuständigen „City of Jersey Village Municipal Court“ zwei Pappschachteln überreicht. Die  Verpackung lässt frischgebackene Donuts vermuten, doch statt süßen Leckereien enthalten die Boxen jede Menge Bargeld: Dollarscheine, aber fein säuberlich zu kleinen Origami-Schweinchen gefaltet. „Was ist das?“, fragt der Beamte hinterm Schalter. „137 Dollar“, entgegnet „Bacon Moose“. „Das werde ich so nicht annehmen“, stellt der Beamte daraufhin sofort klar. „Warum nicht? Das ist ein legales Zahlungsmittel und eine legitime Währung.“ Er hätte auch per Karte bezahlt, fügt „Bacon Moose“ hinzu. Allerdings würden dann auf den Zahlvorgang fünf Prozent Gebühren berechnet werden.

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Wiederholt fordert der Beamte ihn auf, die Origami-Scheine auseinander zu falten. Doch „Bacon Moose“ will dem Wunsch nicht nachkommen. Schließlich habe er vier Stunden damit verbracht, die monetäre Faltkunst anzufertigen. Und die Summe sei auch korrekt: „Sie können nachzählen“, sagt er, und macht es selbst vor. Daraufhin ruft der Beamte per Telefon Unterstützung.

Kurz darauf erscheint ein Polizist auf der Bildfläche. Zwar erklärt auch dieser dem Faltkünstler, man könne die Geldscheine so nicht annehmen. Aber er beweist wenigstens einen Hauch von Humor und lobt den Zahlungswilligen für seine Bastelambition. „Ich stimme Ihnen zu. Das ist ziemlich cool. Das hat viel Zeit gekostet“, sagt er zu „Bacon Moose“ – und knipst sogar ein Fotos von den Geldschweinen.

Trotzdem: Ums Entfalten kommt der Papiervirtuose nicht herum. Der Mann mit der künstlerischen Ader macht sich abseits des Schalters daran, die Schweineherde, die einer Beamtenbeleidigung verdächtig nahe kommt, auseinander zu nehmen – Geldschein für Geldschein. „Das große Dollar-Schweine-Massaker 2012“ bezeichnet er das Prozedere. Daraufhin muss schließlich auch der erste Beamte losprusten. „Ich zolle Ihnen Respekt“, gibt er zu. „Sie haben mich für heute zum Lachen gebracht.“




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