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„Fuck for Forest“: Umweltschützer wollen mit Sex die Welt retten

Für den Regenwald geben diese Umweltschützer ihr letztes Hemd. Um die Welt zu retten, dreht die Berliner Gruppe „Fuck for Forest“ Pornofilme. Mit dem Erlös finanziert sie Projekte in Südamerika. Die Sex-Ökos provozieren aber auch die alteingesessenen Umweltschutzorganisationen. Nun kommt eine filmische Dokumentation zu dem wilden Treiben ins Kino.

Nackter Protest ist effektiv aber auch kein ungewohnter Anblick mehr. Erst vor wenigen Tagen stürmten barbusige Vertreter der Frauenrechtorganisation Femen das Finale von Heidi Klums Modelsendung „Gemany’s Next Topmodel“ – vor laufenden Kameras.

Der Norweger Tommy Hol Ellingsen, seine schwedische Freundin Leona Johansson und die restlichen Umweltaktivisten der Gruppe „Fuck for Forest“ gehen noch eine großen Schritt weiter: Sie lassen sich beim Sex filmen. Wer die Privatpornos und Fotos sehen will, muss jeden Monat zwölf Euro spenden oder pikante Filmchen von sich selbst einschicken. 1000 Abonnenten gibt es nach Angaben der Gruppe. Mit dem Geld finanziert sie Umweltprojekte und kauft Teile des südamerikanischen Regenwalds, der von der Zerstörung bedroht ist.

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Im Dokumentarfilm „Fuck for Forest“ begleitet der polnische Regisseur Michal Marczak Teile der Gruppe bei ihrem radikalen und bizarren Treiben. Der ab 16 Jahren freigegebene Streifen läuft ab 13. Juni in den deutschen Kinos und wurde im Herbst 2012 auf dem Warschauer Filmfestival als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Die Kritiker sind gespalten.

„Wir möchten Aufmerksamkeit und Geld für die bedrohte Natur bekommen, indem wir die Schönheit von Liebe, Nacktheit und echten Sex-Abenteuern zeigen“, erklärt die Gruppe auf ihrer Internetseite. Mit Sex werde ständig für irgendwelche Produkte geworben. „Warum sollte man nicht für den guten Zweck geil sein?“, fragen die freizügigen Aktivisten. Sexualität sei eines der größten Geschenke, nur hätten die Menschen dazu eine falsche und verklemmte Beziehung.

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Die Gruppe wurde im Jahr 2003 von Ellingsen und Johansson gegründet. Die breite Öffentlichkeit nahm die Porno-Hippies zum ersten Mal wahr, als sie ein Jahr später auf der Bühne eines norwegischen Festivals öffentlich Sex hatten, um auf die Abholzung des Regenwalds aufmerksam zu machen. Bei der Gerichtsverhandlung, wo Ellingson, Johansson und die eingeweihte Band zu jeweils 1.233 Euro Strafe verdonnert wurden, zog sich Ellingson vor den Medien erneut aus. Die beiden Gründer wohnen seither im ihrer Meinung nach liberaleren Berlin.

Mit den Öko-Pornos hat die Organiation bisher etwa 500.000 Euro gesammelt. Das Geld kommt regionalen Projekten in Lateinamerika zugute, großen Oranisationen wie dem WWF (World Wide Fund For Nature) ist das Engagement der Gruppe zu schmuddelig. Auch manchen Politikern ist das Projekt ein Dorn im Auge. Ellingson und Johansson lassen sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Wie sonst könnten sie persönliches Vergnügen und Umweltschutz so gut verbinden.

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