Chef drohte Angestellten mit Hundeattacken und Säuretod

Kevin Andrews könnte der schlimmste Chef Australiens sein. Der frühere Besitzer einer Reinigungsfirma drohte seinen Angestellten mit Mafiamethoden: Die Einschüchterungstaktik trieb gewaltfantastische Blüten von bissigen Hunden bis zum Säurebad. Von einer Mitarbeiterin soll der 61-Jährige verlangt haben, sie müsse ihre Kollegin im Fluss ertränken. Nun muss der Sadist eine Geldstrafe bezahlen.

Das Gericht in Melbourne befand Kevin Andrews für schuldig, zwischen 2007 und 2009 die Mitarbeiter seiner Reinigungsfirma in der Stadt Mildura im Südosten Australiens immer wieder bedroht und misshandelt zu haben. Er muss 50.000 australische Dollar Strafe bezahlen.

Patricia Scarman erklärte vor Gericht, wie eine Kollegin von Andrews eingeschüchtert wurde. „Er sagte, dass sie tot geboren sein hätte sollen“,  gab die Zeitung „Herald Sun“ die Zeugenaussage wieder, „und dass ihr Vater ihr eine Kugel durch ihren verdammten Kopf hätte jagen sollen.“ Scarman, die während ihrer Aussage vor dem Richter zusammenbrach, erklärte weiter: „Er sagte immer, dass er Frauen hasse.“

Rebecca Douglas, eine andere frühere Angestellte, erzählte von Andrews' “Zurück-zur-Arbeit-Stock”. Mit dem einen Meter langen Prügel habe der Chef immer über den Köpfen der Mitarbeiter gegen die Wand geschlagen. Im Bezug auf einige seiner Angestellten gingen die Gewaltandrohungen über Einschüchterungen hinaus. „Er sagte uns, dass er Nägel in die Spitze schlagen würde für Emma“, berichtete Douglas. „Er forderte von mir, dass ich Emma zum Fluss bringen und ertränken solle.“ Sie sei verstört gewesen und habe nicht gewusst, was sie sagen soll.

Andrews stellte einen Strafenkatalog auf. Etwas zu vergessen kostete 11 Dollar, zu lügen 50 Dollar und Zeit zu verschwenden den Wochenlohn. Wenn Mitarbeiter während ihrer 15-Stunden-Schichten auf die Toilette gingen, stoppte er die Zeit.

Lesen Sie auch: Nach tödlicher U-Bahn-Attacke in New York: Obdachloser festgenommen


Wie die Zeitung „Daily Mail“ berichtete, sagten 14 frühere Angestellte vor Gericht gegen Andrews aus. Der Richter Hugh Radford gab weitere Beispiele für das sadistisches Verhalten des Unternehmers. So habe er eine Angestellte gebeten, ihre Hunde zur Arbeit mitzubringen – und gedroht, Mitarbeiter bei Verfehlungen mit den Hunden in einen Container zu sperren. Einer Frau sagte Andrews, ein Vergewaltiger würde auf sie warten. Schlimmer noch war die Drohung, Angestellte in Säure aufzulösen.

„Einige Angestellte haben vielleicht darüber gelacht, aber der Beschuldigte wollte damit klar seine Leute psychologisch drangsalieren“, wertete das Gericht die Drohungen. Der Richter nannte Andrews' Verhalten „eklig und abstoßend“. Seine Angestellten hätten Albträume gehabt und fünf Jahre später noch an Depressionen gelitten. Andrews wies die Vorwürfe zurück, es handele sich um eine Verschwörung seiner ehemaligen Arbeitnehmer.