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Deutlich mehr Leistungen für Asylbewerber

Die Leistungen, die an Asylbewerber gezahlt wurden, sind zum fünften Mal in Folge gestiegen. Der Spitzenwert von 1996 wurde aber noch nicht erreicht Foto: Kay Nietfeld

Rund 363 000 Menschen haben Ende 2014 in Deutschland Geld und Sachleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten. Das waren 61 Prozent mehr als im Jahr zuvor und der fünfte Anstieg in Folge.

Im Spitzenjahr 1996 hatten fast 490 000 Menschen Asylbewerberleistungen bekommen. Dieser Wert sei noch nicht erreicht, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die Ausgaben für die Asylbewerber beliefen sich 2014 auf fast 2,4 Milliarden Euro, rund 58 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Die Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz werden analog zum Sozialgesetzbuch gezahlt, sind aber nicht Teil der Sozialhilfe. So gab der Staat 2013 insgesamt 25,0 Milliarden Euro für Sozialhilfe aus, dazu kamen knapp 1,5 Milliarden an Geld und Sachleistungen für Asylbewerber.

«Die Zahlen für 2015 werden aller Voraussicht nach nochmals deutlich höher liegen», sagte der Präsident des Landkreistages, Reinhard Sager (CDU), in Berlin. Da die Leistungen überwiegend von den Landkreisen getragen würden, müssten Bund und Länder diese besser unterstützen.

Sager appellierte an die Bundesländer, den Kreisen die vollständigen Kosten für die Unterbringung, Betreuung und gesundheitliche Versorgung von Asylbewerbern und Flüchtlingen rasch zu erstatten.

«Die Kommunen müssen in finanzieller Hinsicht den Rücken frei haben, um sich auf die tagtäglichen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen konzentrieren zu können», erklärte Sager.

Fast jeder dritte Asylbewerber war 2014 noch nicht volljährig. Je 38 Prozent der Menschen stammten aus Europa und Asien. Etwa die Hälfte der mehr als 139 000 Menschen aus Europa hatte einen serbischen, kosovarischen oder montenegrinischen Pass, 14 000 stammten aus Mazedonien und fast 13 000 aus Albanien. Aus Asien kamen vor allem Syrer (41 000) und Afghanen (22 000).

Pressemitteilung Statistisches Bundesamt

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Pressemitteilung Landkreistag