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Deutsche Politiker fordern Homo-Ehe nach Vorbild Irlands

Zwei Frauen feiern das klare Votum der Iren für die Gleichstellung von Ehen homosexueller Paare. Foto: Aidan Crawley

Das klare Votum der Iren für die Gleichstellung von Ehen homosexueller Paare bestärkt in Deutschland die Befürworter einer solchen Regelung.

«Man sollte denken, was die katholischen Iren können, können wir auch», sagte CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn der Zeitung «Die Welt». «Die Bevölkerung ist in diesen Fragen oft weiter, als wir denken.» In der Union tun sich konservative Kreise weiterhin schwer mit der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare.

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt zeigte sich zuversichtlich, dass das Votum der Iren die Gleichstellung in Deutschland beschleunigt. «Die Merkel-Union wird die Debatte um die Ehe für alle nicht einfach aussitzen können.» Deutschland sei mit dem Lebenspartnerschaftsgesetz von 2001, das die rot-grüne Koalition auf den Weg gebracht hatte, einst Vorreiter der Gleichstellung gewesen. Inzwischen «hat uns sogar Irland überholt», kritisierte Göring-Eckardt in der «Welt».

Nur rund 20 Länder weltweit ermöglichen das volle Eherecht für homosexuelle Paare - Deutschland ist noch nicht so weit. Justizminister Heiko Maas (SPD) beklagte jüngst, dies sei in einer Koalition mit der Union «schwer realisierbar».

Die stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Katja Suding wirft der SPD vor, sie verstecke sich hinter der Position des Koalitionspartners CDU/CSU. «In Irland war es die tatsächlich konservative Regierungspartei, die das Eherecht aus Überzeugung so erweitern wollte und das Risiko einer Volksabstimmung nicht gescheut hat», sagte Suding nach Angaben ihrer Partei.