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Duschverbot wegen Legionellen in Hochhaus

Legionellen im Trinkwassersystem: Noch mindestens zwei Monate müssen die etwa 500 Bewohner eines Hochhauses im schwäbischen Neu-Ulm mit einem Duschverbot rechnen. Das Verbot aufgrund der hohen Zahl der festgestellten Keime im Hochhaus Donaucenter gilt bereits seit Ende vergangenen Jahres. Am kommenden Wochenende soll die erste Desinfektion der Leitungen stattfinden, sagte Eigentümerbeirat Jochen Sporhahn am Freitag der Nachrichtenagentur dpa.

Diese werde eine Woche später wiederholt. «Danach gibt es eine Zwangspause von zwei Wochen, dann erst kann wieder eine Laborprüfung stattfinden und die dauert immer drei Wochen.» Bis die Ergebnisse vorliegen, vergehe wieder Zeit. Erst dann könne über die Aufhebung des Verbotes entschieden werden.

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Die Legionellen waren im November 2012 bei einer Überprüfung im Rahmen der neuen Trinkwasserverordnung gefunden worden. Hintergrund ist eine Änderung der Vorschriften, wonach in Wohnblocks die Qualität des Trinkwasser nun kontrolliert werden muss. Experten rechnen deswegen mit einer deutlichen Zunahme von solchen Duschverboten.

Legionellen sind weltweit verbreitet. Sie gedeihen in warmem Süßwasser und können die Lungen von Menschen befallen, wenn zerstäubtes Wasser eingeatmet wird. Infektionsquellen sind daher Klimaanlagen, Duschen, Whirlpools und andere Warmwassereinrichtungen, in denen Dampf oder Sprühnebel entsteht. Die Infektion beginnt meist mit Husten, Durchfall und Fieber. Später kann es zu schweren Lungen- und Rippenfellentzündungen kommen. Legionellen im Magen-Darm-Trakt sind dagegen in der Regel harmlos. Eine Übertragung der Legionellen von Mensch zu Mensch ist unmöglich.

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Die Legionellose hat zwei Krankheitsbilder: Das weniger gefährlichen Pontiac-Fieber und die Legionärskrankheit. Letztere wurde 1976 wegen zahlreicher Erkrankungen bei einem Treffen von Kriegsveteranen in einem Hotel in Philadelphia in den USA bekannt und erhielt so ihren Namen. Das Robert Koch-Institut hat 2012 in Deutschland 649 Legionellose-Fälle offiziell registriert. Die Dunkelziffer sei jedoch hoch. Es geht jährlich allein von etwa 15 000 bis 30 000 Fällen der Legionärskrankheit aus.


(Yahoo! Nachrichten / dpa)

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