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E-Mail an Mama geht an 40.000 Kommilitonen

Täglich erhält jeder Mensch unzählige Spam-Emails, die man zwar nicht alle lesen muss, die aber gerne mal das Postfach verstopfen. Bei Studenten der „New York University“ nahm die Flut elektronischer Post urplötzlich Überhand: Versehentlich hatte ein Student eine E-Mail, die für seine Mutter bestimmt war, an 40.000 Kommilitonen geschickt. Damit löste er eine beispiellose Kettenreaktion aus.

Der Student Max Wiseltier erhielt eine E-Mail von der Finanzabteilung seiner Uni, die ihn darüber informieren sollte, dass die Abrechnung der Studiengebühren künftig auch auf elektronischem Wege erfolgen könnte. Statt sie an seine Mutter weiterzuleiten, mit der Frage „Soll ich das machen?“,  klickte der Wirtschaft- und Informatik-Student auf das „Allen antworten“-Feld – und löste aus, was als „Allen-antworten-Apokalypse“ in die Geschichte der Uni eingehen sollte. Seine Mail ging an alle 40.000 Studenten, denen die Formalität der „New York University“ zuvor zugestellt worden war – ein Einstellungsfehler im Mailprogramm der Universitätsverwaltung. Max Wiseltiers E-Mail wurde von unzähligen Empfängern beantwortet, wodurch eine wahre E-Mail-Lawine los getreten wurde.

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Kelly Weill, eine Mitarbeiterin der Studentenzeitung „NYU Local“, erklärt den Masseneffekt in einem Bericht folgendermaßen: „Wir  verstanden alle in diesem Moment, dass jede Nachricht, jede Beschwerde, jeder Link, jedes Video und jedes Bild auf diesem Weg nahezu 40.000 Menschen auf einmal erreichen würde.“ Tausende Studenten nutzten diese Möglichkeit - um sich einen Spaß zu machen und um Belanglosigkeiten durch den Verteiler zu jagen.

"Wie gehts euch allen heute?" fragte ein Student sein Massenpublikum. Ein anderer fragte "Kann mir jemand einen Bleistift leihen?" Und ein dritter wollte von den 40.000 Kommilitonen wissen: "Würdet ihr lieber gegen 100 Pferde der Größe einer Ente kämpfen - oder lieber gegen eine Ente von der Größe eines Pferdes?" Besondere Aufmerksamkeit erregte auch ein Bild des Schauspielers Nicolas Cage, das die Runde machte.

Heidenspaß oder nervige Belästigung? Das Schulblatt „NYU Local“ kommentierte die Folgen der „Allen-antworten-Apokalypse“ stellvertretend für alle Kommilitonen: „Uns wurde eine große und schreckliche Macht verliehen. Für einen Moment dachten wir darüber nach, Verantwortung zu zeigen, doch dann verwarfen wir das schadenfroh und posteten lieber Katzenbilder." Inzwischen ist der Verteiler geschlossen, der die Schneeball-Mail ermöglichte.


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