Eisige Bewährungsprobe: Ohne Iglu keine Hochzeit

Seit Jahren sind sie ein glücklich verliebtes Paar, doch einfach so heiraten durfte der Neuseeländer Daniel Gray seine kanadische Angebetete, Kathleen Starrie, nicht. Die künftige Schwiegermutter stellte ihn auf die Probe und überraschte ihn mit einer ungewöhnlichen Aufgabe.

Daniel Gray freute sich auf einen gemütlichen Winterurlaub mit seiner Freundin Kathleen Starrie bei deren Eltern im kanadischen Edmonton. Dort angekommen, traute er seinen Ohren nicht. "Die Mutter meiner Freundin hatte die tolle Idee, ein Iglu zu bauen", sagte Gray der Zeitung "Global Edmonton". "Ich wollte ihn beschäftigen, aber nicht unbedingt mit meiner Tochter", erklärte Starries Mutter Brigid Burton. Für die Schneehütte hatte sie eine besondere Idee. Schon Monate vor dem Besuch des Paares sammelte Burton hunderte leere Milchkartons. Die füllte sie mit farbigem Wasser und ließ sie zu bunten Eisblöcken gefrieren. Von dem ungewöhnlichen Einfall ihrer Mutter schien Starrie nicht sonderlich überascht. "Das ist typisch", meinte sie.

Dann ging es ans Bauen. Fünf Tage lang stapelten Gray und Starrie die gefrorenen Eisblöcke Stück für Stück im Hinterhof von Burtons Haus aufeinander. Hilfe bekamen sie von Starries Eltern und einem Nachbarn. Von der Idee, die Blöcke so zuzuschneiden, dass sie perfekt aufeinander passen, ließ Gray schnell wieder ab. Dafür mischte er sich eine Art natürlicher Spezialkleber zusammen. "Es ist nur Wasser und Schnee, aber es hält das Eis gut zusammen", erklärte er.

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Gegen die Eiseskälte von bis zu minus 25 Grad hatten sich die Eisbaumeister mit elektronischen Zehen- und Handwärmern ausgestattet. "Wir haben höchstens zwei Stunden am Stück gearbeitet und uns dann drinnen aufgewärmt", sagte Gray. Irgendwann begann er sogar, die anfangs lästige Aufgabe zu genießen. "Als ich dann angefangen hatte, wollte ich es auch zu Ende bringen", erzählte er. Schließlich war das ja auch ein schöner Liebesbeweis. Den hatte sich Brigid Burton aber viel einfacher vorgestellt. Erst nach über 150 Stunden waren sie fertig. Insgesamt hatten sie etwa 500 gefrorene Milchkartons zu einem bunten Iglu zusammengesetzt.

Der wahre Grund für den bizarren Bauauftrag kam erst während der Arbeit ans Licht. Burton wollte ihre Tochter nicht so einfach vor den Traualtar ziehen lassen. "Sie sagte, wenn ich das schaffe, darf ich ihre Tochter heiraten", so Gray. Die Erlaubnis hat er nun. Trotzdem hat es das Paar nicht eilig, sich das Ja-Wort zu geben. Mit der Heirat wollen sie noch warten. Sie seien auch so glücklich, sagen sie. Und froh, nicht in dem kalten Eis-Iglu schlafen zu müssen.




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