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Endzeit in Sicht? See in Texas färbt sich blutrot

Die blutrote Farbe eines Sees im US-Bundesstaat Texas hat bei vielen Amerikanern für Unruhe gesorgt. Doch entgegen der Ansicht mancher ist der Farbwechsel kein Hinweis auf die nahende Apokalypse. Vielmehr sind nach Meinung von Experten Bakterien, die sich in Folge einer langen Dürre ausbreiten konnten, für das Rot verantwortlich.

Ein See in Texas färbte sich rot. (Bild: AFP)
Ein See in Texas färbte sich rot. (Bild: AFP)

Die lange Dürre im US-Bundesstaat Texas hatte für einen See in dem OC Fisher Reservoir in San Angelo State Park schwere Folgen. Das Gewässer trocknete fast vollständig aus und stagnierte, das heißt, dem Wasser wurde kein neuer Sauerstoff zugeführt. Zahlreiche Fische verendeten, berichtete die Website „LiveScience“.

Für die sogenannten Chromatiaceae-Bakterien ist ein solcher Zustand im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen. Sie können Hitze, Kälte oder auch Strahlungen trotzen und sich in solchen Situationen problemlos ausbreiten. Außerdem zersetzen sie das Bodenmaterial und entziehen dem Wasser weiter Sauerstoff. Für die Photosynthese unter solchen Extrembedingungen verwenden sie Pigmente wie Bakteriochlorophylle und Carotinoide. Diese verleihen  den Mikroben eine charakteristische rote Farbe. Die fortschreitende Vermehrung der sogenannten „Purpurbakterien“ erklärt, warum sich die Farbe des Sees von Blau zu Rot verändert hat.

Ein Großteil des Staates – ungefähr 75 Prozent – ist in diesem Sommer von einer „außergewöhnlichen“ Dürre betroffen. Zwar habe man gehofft, dass ein Tropensturm vergangene Woche etwas Erleichterung bringen würde, allerdings seien nur wenige Niederschläge in Küstennähe gefallen.

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Die Dürre forderte auch in zahlreichen Reservoirs in West Texas ihren Tribut, erklärte Charles Cruz, ein Fisch- und Naturexperte des „Texas Parks and Wildlife“ in San Angelo, gegenüber dem Onlineportal „LiveScience“. „Es ist einfach herzzerreißend.“ Einst hätten sich im OC Fisher Reservoir zahlreiche Welse, Barsche und andere beliebte Fänge für Fischer getummelt. „Wir hatten eine ziemlich gute Fischpopulation“, sagte Cruz. Das habe sich in diesem Sommer geändert. „Es war richtig traurig, da raus zu gehen und zu sehen, wie der Wasserspiegel einfach sank und sank und sank.“

In der vergangenen Woche sei von dem See lediglich ein kleiner, wenige Meter tiefer Teich übrig geblieben. Es hätte tausende tote Fische gegeben, so Cruz. Aber kein Lebenszeichen mehr. In der Tat bedeutet der blutrote See also offenbar das Ende für ein beliebtes Angler- und Erholungsgebiet. Allerdings wurde das Ende der Welt mit diesem Phänomen nicht eingeläutet.

Nach Berichten von „LiveScience“ hatte ein Prediger aus dem US-Bundesstaat Indiana die Farbänderung des Sees in Zusammenhang mit der biblischen Apokalypse gebracht. Zum Beweis hatte Paul Begley Passagen aus dem Kapitel der Offenbarung zitiert. Dort heißt es: „Und der zweite Engel goss aus seiner Schale ins Meer; und es wurde zu Blut wie von einem Toten, und alle lebendigen Wesen im Meer starben.“ Und weiter: „Und der dritte Engel goss aus seiner Schale in die Wasserströme und in die Wasserquellen; und sie wurden zu Blut.“