Erzbischof Zollitsch beklagt Probleme bei der Ökumene

"Atmosphärisch besser zusammenfinden"

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Zollitsch, hat atmosphärische Störungen in der Ökumene mit der evangelischen Kirche beklagt. Es sei wichtig, dass sich beide Seiten "atmosphärisch besser zusammenfinden"

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat atmosphärische Störungen in der ökumenischen Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche beklagt. Es sei wichtig, dass sich beide Seiten "atmosphärisch besser zusammenfinden", sagte Zollitsch.

Zollitsch sagte dem Deutschlandfunk, die kritische Berichterstattung der Internetplattform evangelisch.de anlässlich der Wahl des neuen Papstes Franziskus habe ihn "durchaus geschmerzt". Dies sei "nicht gerade das brüderliche Gespräch" gewesen.

Umgekehrt gebe es aber auch positive Beispiele. So sei es in einigen theologischen Fragen wie der Rechtfertigungslehre über Buß- und Beichtpraktiken gelungen, einen gemeinsamen Weg zu finden. Wichtig sei auch, gemeinsam in der Gesellschaft Aufgaben zu übernehmen. Die großen Unterschiede des Kirchenverständnisses blieben jedoch bestehen.

Mit Blick auf das Reformationsjubiläum 2017 schlug Zollitsch den evangelischen Bischöfen vor, sie könnten mit den katholischen Bischöfen "gemeinsam sich ins Heilige Land zu einer Pilgerreise aufmachen, um möglichst nahe bei Jesus, bei der Heiligen Schrift zu sein".

Einer Anerkennung des evangelischen Sonntagsgottesdienstes als aus katholischer Sicht vollwertiger Gottesdienst erteilte Zollitsch allerdings eine Absage. Zwar sehe auch er die Probleme konfessionsverschiedener Paare beim Kirchgang, doch gehe es hier "um eine zentrale theologische Frage".

Die Plattform evangelisch.de hatte die Wahl des neuen Papstes Franziskus unter anderem mit den Worten kommentiert: "Wieder ist es ein konservativer alter Mann. Warum interessieren wir uns eigentlich für den Konklaverummel im Vatikan, wenn am Ende sowieso das gleiche wie vorher rauskommt?" Weiter war von einem "Wahlzirkus im Vatikan" und von einer "archaischen Show" die Rede gewesen.