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Europa verspricht mehr Tempo bei nächstem Datenfunk-Standard

Querschnitt eines Kabels des «Arctic Fibre», einer rund 15 600 Kilometer langen geplanten Glasfaserleitung von Tokio nach London. Foto: TE SubCom/Arctic Cable Company/Archiv

Die EU-Kommission will die Entwicklung neuer Datenfunk-Technik beschleunigen, um die europäische Telekom-Branche wieder in eine Führungsposition zu bringen. Es gehe darum, möglichst schnell einen Standard für Netze der nächsten Generation festzuzurren.

Das erklärte EU-Kommissarin Neelie Kroes am Montag auf dem Mobile World Congress in Barcelona. Die Industrie skizziert derzeit unter dem Stichwort «5G» Pläne für die nächste Generation von Mobilfunk-Netzen, die mit der erwarten Datenlawine aus dem Internet der Dinge mit vielen vernetzten Geräten fertig werden sollen.

Die EU wolle die Forschung und Entwicklung mit rund drei Milliarden Euro unterstützen, betonte Kroes. Ihr erstes Angebot habe bei 100 Millionen Euro gelegen und sei immer weiter ausgebaut worden. Sie unterstrich abermals, dass Europa einen gemeinsamen Binnenmarkt auch in der Telekommunikation brauche.

Bei Mobilfunk-Betreibern eckt die Kommissarin unter anderem mit ihrem vehementen Kampf gegen Roaming-Gebühren für die Nutzung von Netzen im europäischen Ausland an. Die Mobilfunk-Anbieter kontern, ihnen entgingen durch die Regulierung Milliarden für den Netzausbau. Kroes traf sich in Barcelona mit ranghohen Vertretern der Branche, machte aber keine Angaben zu dem Gespräch.

Man wisse derzeit nicht, wie die Netze der nächsten Generation technisch aussehen werden, erklärte Marcus Weldon vom Netzausrüster Alcatel-Lucent. Es sei aber klar, dass sie eine Kombination verschiedener Funk-Technologien und viel Flexibilität bieten müssten.