Norwegische Behörde will wegen Schweine-Fleisch in Halal-Ware klagen

Kebab-Fleisch für Restaurants enthielt bis zu 30 Prozent Schwein

Nach dem Fund großer Scheinefleisch-Mengen in Produkten mit dem Halal-Siegel für muslimische Kunden hat die norwegische Lebensmittelaufsicht Klage gegen den Hersteller angekündigt. "In Halal-Produkten sollte kein Schwein enthalten sein, und wenn wir solche Mengen finden, glauben wir nicht, dass es sich um ein Versehen handelt, sondern an Betrug", sagte Catherine Signe Svinland von der Aufsichtsbehörde am Freitag AFP.

Bei Kontrollen im Zusammenhang mit dem Pferdefleisch-Skandal in Europa war in Norwegen in Kebab-Fleisch - das eigentlich aus Kalbfleisch produziert sein sollte - ein Schweinefleischanteil zwischen fünf und 30 Prozent festgestellt worden. Muslime dürfen kein Schweinefleisch essen; Halal ist Fleisch von Tieren, die nach muslimischen Regeln geschlachtet werden. Das Kebab-Fleisch war von der norwegischen Gruppe Kuraas an Restaurants verkauft worden.

Das Unternehmen wies Medienberichten zufolge die Vorwürfe zurück. Dass Schweinefleisch in der Ware gefunden worden sei, liege "einfach daran, dass normale Arbeitsvorschriften nicht eingehalten wurden", erklärte Marketing-Chef Kenneth Kuraas der Nachrichtenagentur NTB.