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Fleischfressende Maden aus Ohr einer Peru-Touristin entfernt

Störende Geräusche, die niemand außer ihr hörte, ließen Rochelle Harris nicht zur Ruhe kommen. Dazu quälten die Britin starke Schmerzen auf einer Seite des Gesichts. Als auch noch Flüssigkeit aus einem Ohr austrat, ging die Frau aus der englischen Stadt Derby zum Arzt. Der fand die gruselige Ursache der Beschwerden.

Es wollte einfach nicht aufhören, das kratzende Geräusch im Kopf. Hinzu kamen Schmerzen im Gesicht und Ausfluss aus dem Ohr. Rochelle Harris war gerade aus dem Südamerika-Urlaub zurückgekehrt, als die seltsamen Symptome auftraten. Davon berichtet die Zeitung „Daily Mail“. Was der Arzt dann entdeckte, ist für viele Touristen ein Alptraum. In Harris Ohr hatte sich ein Parasit festgesetzt. Die Made der Neuwelt-Schraubenwurmfliege (Cochliomyiahominivorax) benutzt Säugetiere als Wirt und ernährt sich von deren Fleisch.

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Harris war beim Wandern in Peru in Kontakt mit der Schmeißfliegenart geraten. Offenbar hatte ein Tier seine Eier im Ohr der Touristin abgelegt, daraus waren dann die Larven geschlüpft. Ärzte konnten die Tiere operativ zwar entfernen, doch hatten sie der Britin bereits ein kleines Loch in den Gehörgang gefressen. Ansonsten ist Harris gesund und kann wieder lachen: „Ich bin nun nicht mehr so zimperlich, was Käfer betrifft. Wie könnte ich das auch,wenn diese Fliegen in meinem Kopf waren?“, erzählte sie der „Daily Mail“.

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Normalerweise legt die weibliche Neuwelt-Schraubenwurmfliege ihre Eier in die offene Wunde eines Warmblüters, meistens dienen Tiere als Wirt. Innerhalb eines Tages schlüpfen die Larven, die sich dann von Gewebe und Körperflüssigkeiten ernähren. Die Neuwelt-Schraubenwurmfliege kommt in Süd- und Mittelamerika vor. In den USA wurde sie ausgerottet und gilt seit 1959 nicht mehr als Gefahr für Nutztier und Mensch. Eine verwandte Art, die Chrysomyabezziana, stellt eine Bedrohung für die Tierwelt in Asien dar, seit sie aus Amerika eingeschleppt wurde. Fleischfressende Maden können aber durchaus auch nützlich sein. Die Larve der Cochliomyia macellaria kann bei der Behandlung von infizierten Wunden und Narben helfen. Sie frisst kranke Muskelzellen ab und beschleunigt somit die Heilung von Fleischwunden.


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