Fast unsichtbar: Künstler lässt Aktmodelle mit Landschaft verschmelzen

Schon mal im Valley of Fire gewesen? Der größte State Park Nevadas wartet mit zahlreichen roten Sandsteinformationen auf, die an sich schon beeindruckend sind. Noch erstaunlicher ist allerdings das, was der Künstler Filippo Ioco hier auf diesem Bild versteckt hat. Auf den ersten Blick ist nur ein großer Felsen zu sehen. Das Aktmodell, das er erst kunstvoll mit Farbe bemalt und anschließend dort platziert hat, ist hingegen erst auf den zweiten Blick sichtbar.

Genau diese Kombination aus atemberaubenden Landschaften und nackten Bodypainting-Schönheiten ist es, die das Werk des Schweizers prägt. Der 47-Jährige reiste bereits um die halbe Welt, um Models so zu inszenieren, dass sie fast mit dem Bildhintergrund verschmelzen.

"Ich hatte angefangen, mich für den nackten menschlichen Körper zu interessieren, aber ich wusste nicht, wie ich dieses Interesse nutzen konnte", berichtet Filippo Ioco der "Daily Mail". Eines Tages kam ihm dann allerdings die Idee, bemalte Körper in seine Kunst zu integrieren. Mit Bravour: Auch dieses Model ist in Cala Rossa auf Sizilien erst bei genauem Hinsehen zu erkennen.

Bodypainting hat seiner Meinung nach nichts mit irgendeiner Form von Fashion-Fotografie zu tun. Für Filippo Ioco ist seine Kunst – hier eine Frau, die am Point Dume-Zuma Beach in Kalifornien kaum noch als solche zu erkennen ist – weitaus mehr. "Nachdem ich getarnte Models und meine Kunst kombiniert hatte, begann ich mich nach weiteren Konzepten umzusehen und Landschaften machten Sinn."

Wie er der "Daily Mail" erzählt, sei er schon immer ein Natur-Freak gewesen. "Ich liebe alles an der Natur", so Filippo Ioco. Zeit, diese zu genießen, dürfte er bei seinen Shootings und Inszenierungen genug haben. Bis seine Models so bemalt sind, dass sie vor eindrucksvoller Naturkulisse kaum noch zu sehen sind, dauert es zwischen einer und acht Stunden. Gut vorstellbar, so originalgetreu, wie er hier beispielsweise eine Frau kurzerhand in eine Josua-Palmlilie verwandelte.

"Das kommt auf die Details an und darauf, wie schnell und effizient du bist", berichtet der Künstler der Zeitung. Um seine Models bestmöglich zu camouflieren, nutzt er eigenen Angaben zufolge nur hautfreundliche Materialien, Schwämme, Bürsten, seine Hände und alles, was ihm hilft, den gewünschten Effekt wie hier in Guanica, Puerto Rica, zu erzielen.

Besonders schwierig seien allerdings Bäume und Steine mittels Bodypainting nachzuahmen. "Von Weitem kann es so aussehen, als habe ein Baum oder ein Felsen nur eine Farbe. Geht man nah heran, merkt man aber, dass er aus vielen Farben und Schattierungen besteht", erklärt Filippo Ioco.

Dass er aber auch diese Schwierigkeit bestens zu meistern weiß, beweist der Farbkünstler immer wieder. Ob in Puerto Rico, Italien oder wie hier in Kalifornien, überall fügen sich seine Aktmodelle fast nahtlos in die Landschaft ein.

Demnächst möchte Filippo Ioco auch gerne nach Alaska und in die Antarktis reisen, um weitere Kunstwerke zu erschaffen. Dass es ausgerechnet Landschaften bei ihm geworden sind, kann er sich auf ganz einfache Art und Weise erklären.

"Durch meine Karriere und meine Arbeit habe ich festgestellt, dass die meisten zu Landschaften tendieren. Sie sind etwas, was wir alle verstehen und mit dem wir alle uns verbunden fühlen", gibt er im Gespräch mit der "Daily Mail" zu Protokoll.

Angst davor, dass Filippo Ioco irgendwann damit aufhören könnte, seine großartigen Bilder wie hier am Black's Beach in San Diego zu gestalten, braucht also anscheinend niemand zu haben.