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Frau verliert Job nach Witzfoto auf Soldatenfriedhof

Lindsey Stone wollte ein bisschen rebellieren und witzig sein. Also ließ sie sich auf dem ehrwürdigen US-Soldatenfriedhof in Arlington fotografieren -  mit Stinkefinger und scheinbar schreiend neben einem Schild, das Stille und Respekt einfordert. Stone stellte das Foto auf Facebook – und hat nun nach einem Proteststurm ihren Job verloren.

Lindsey Stone war auf einer Arbeitsreise zum Nationalfriedhof Arlington, gemeinsam mit ihrer Kollegin Jamie Schuh besuchte sie dort das Grab des unbekannten Soldaten - ein berühmtes Monument zu Ehren der Gefallenen der US-Streitkräfte. Neben dem Grab steht ein Schild, darauf steht in großen Buchstaben: „Stille und Respekt“. Das stachelte die junge Frau aus Plymouth im Bundesstaat Massachusetts zu einem Schnappschuss an, den sie nun bitter bereut.

Stone beugte sich zu dem Schild herab, riss den Mund zu einem Schrei auf und streckte den Mittelfinger der Kamera entgegen. Die Kollegin drückte ab, fertig war das Foto, für das Tausende die beiden nun mit Hass überschütten.

Als Lindsey Stone das Foto auf Facebook stellte, löste sie einen Sturm der Entrüstung aus. Der Nationalfriedhof Arlington im Bundesstaat Virginia ist ein patriotisches Heiligtum für viele Amerikaner, hier liegen 260.000 Soldaten und ihre Angehörigen begraben – und drei Präsidenten. Einer davon ist John F. Kennedy. Entsprechend emotional waren die Reaktionen.

Auf der Facebook-Seite von Stone und der ihres Arbeitgebers wurden wütende Kommentare hinterlassen. Schnell gründete sich auf Facebook eine Gruppe mit dem Titel „Feuert Lindsey Stone“. Darauf steht, Stone habe mit dem Foto „jeden Mann und jede Frau missachtet, die viel größer als sie selbst gewesen seien.“ Die Gruppe hat mittlerweile mehr als 5.000 Mitglieder.

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Am 20. Oktober versuchte Lindsey Stone noch, die Wogen zu glätten. „Whoa whoa whoa… wartet“, schrieb sie laut dem Blog „Gawker“. „Wir Idioten wollten nur die Autorität an sich in Frage stellen. Wie auf dem Foto aus der Nacht davor, auf dem ich vor einem Nicht-Rauchen-Schild rauche. Natürlich wollten wir nicht unsere Missachtung für Menschen ausdrücken, die unserem Land gedient haben.“ Am Dienstagabend vergangener Woche entschuldigten sich die beiden jungen Frauen dann für ihr Foto.

Es war zu spät. Am Mittwoch vergangener Woche wurden sie gefeuert. Ihr Arbeitgeber hatte sich zuvor öffentlich von der Aktion distanziert. „Sie wollte niemanden ärgern oder verletzen“, sagte Stones Vater Peter zu dem lokalen TV-Sender „WBZ-TV“. „Es war eine dumme Entscheidung, und sie bereut sie sehr.“


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