Freiburg nach 2:4 in noch größerer Abstiegsgefahr

Die Augsburger gewannen beim SC Freiburg mit 4:2. Foto: Uwe Anspach

Für den SC Freiburg wird die ohnehin angespannte Lage im Kampf um den Klassenverbleib immer kritischer. Durch die bittere 2:4 (1:1)-Heimniederlage gegen den FC Augsburg rutschten die Badener auf einen direkten Abstiegsplatz in der Fußball-Bundesliga zurück.

«Die Enttäuschung ist groß. Das ist klar», sagte SC-Trainer Christian Streich: «Wir müssen wieder aufstehen.» FCA-Coach Markus Weinzierl war hingegen rundum zufrieden: «Das tut uns unheimlich gut. Der Sieg hat unheimlich viel Wert für uns.»

Tobias Werner (7. Minute), Paul Verhaegh (78.), Halil Altintop (84.) und André Hahn (90.+4) trafen in dem am Schluss hektischen Spiel für die Gäste. Augsburg wahrte damit seine Chancen auf die Europa League. Jonathan Schmid mit einem Traum-Treffer aus etwa 30 Metern (17.) und Admir Mehmedi (72.) erzielten vor 22 000 Zuschauern am Samstag im Mage Solar Stadion die Tore für den Sport-Club.

Die Partie war nicht hochklassig, aber hartumkämpft und weitgehend ausgeglichen. Freiburg hatte die jüngste 0:4-Pleite in München mental offensichtlich ebenso gut weggesteckt wie Augsburg die überraschende 0:1-Heimniederlage gegen Nürnberg. Die Gäste präsentierten sich gewohnt stabil und abwehrstark. Der SC fand in der ersten Halbzeit kaum ein Mittel gegen die Defensive. Vor allem im Spielaufbau und Kombinationsfußball wiesen die Badener lange große Mängel auf.

Beide Teams konnten sich im ersten Durchgang zudem kaum nennenswerte Chancen erarbeiten. Aber Augsburg kam besser ins Spiel und hatte die erste Viertelstunde Vorteile. Als der SC auf Abseits spielte, startete Werner nach einer Kopfballvorlage von Hahn durch und erzielte früh die verdiente Führung. Der linke Flügelmann hatte in der 15. Minute eine weitere gute Möglichkeit, schoss aber drüber.

Völlig überraschend, aber absolut sehenswert der Ausgleich: Schmid zirkelte aus rund 30 Metern einen Freistoß in den Torwinkel. Danach neutralisierten sich beide Mannschaften weitgehend, aber Freiburg hatte noch zwei gute Chancen. Mehmedi (41.) und Schmid (42.) verzogen innerhalb einer Minute aus fast identischer Position jeweils knapp.

Nach dem Seitenwechsel bot sich das gleiche Bild: Kampf und Einsatz dominierten, spielerische Höhepunkte gab es nur ganz selten. Wieder erwischte der FCA den besseren Start. SC-Schlussmann Oliver Baumann konnte jedoch den harten Freistoß von Innenverteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker parieren (55.). Dann die erste gelungene Offensivaktion der Badener über mehrere Stationen: Mehmedi schloss mit einem platzierten und strammen Schuss in die lange Ecke flach zum umjubelten 2:1 ab.

«Es spricht für die Mentalität meiner Mannschaft, dass sie nach dem 1:2 nicht auseinandergebrochen ist», lobte Weinzierl seine Schützlinge. Kapitän und Verteidiger Verhaegh erzielte bei seinem ersten Vorstoß den verdienten Ausgleich. Altintop und Hahn zerstörten dann die SC-Hoffnungen auf wenigstens einen Punkt.

Schiedsrichter Manuel Gräfe zog sich mehrfach durch merkwürdige Entscheidungen den Unmut der Zuschauer zu. Allerdings benachteiligte der Berliner beide Teams gleichermaßen. Augsburg und Freiburg forderten unter anderem vergeblich je einen Elfmeter.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 49,7 - 50,3

Torschüsse: 13 - 18

gew. Zweikämpfe in %: 49,2 - 50,8

Fouls: 14 - 13

Ecken: 2 - 4

Quelle: optasports.com