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Gerichtsurteil: Massen-Mörder erhält fast halbe Million

James Eric Degorski sitzt wegen Mordes im Gefängnis (Bild: Reuters)

James Eric Degorski sitzt in den USA wegen Mordes hinter Gittern. Sieben Menschen hat er auf dem Gewissen. Weil ihn ein Wärter schlug, wurde Degorski nun von einem Gericht knapp eine halbe Million US-Dollar finanzielle Entschädigung zugesprochen.

Vor über 20 Jahren tötete James Eric Degorski sieben Menschen. Gemeinsam mit seinem Komplizen Juan Luna verübte er 1993 einen Raubüberfall auf ein Restaurant in Chicago im US-Bundesstaat Illinois. Am Ende waren die zwei Restaurantbesitzer und fünf Angestellte tot, erschossen und erstochen von Degorski und Luna, wie der Business Insider berichtet. Die Leichen versteckten die Täter in der Kühlkammer des Lokals. Der Fall ging als „Brown’s Chicken-Massaker" in die Geschichte ein, benannt nach dem Tatort, dem Fast-Food-Restaurant. Erst knapp zehn Jahre später konnten die Morde aufgeklärt werden. Ein Gericht verurteilte schließlich sowohl Degorski als auch Luna zu lebenslanger Haft.

2004 verklagte Degorski den Gefängniswärter Thomas Wilson, nachdem dieser ihn kurz nach Antritt der Haftstrafe brutal zusammengeschlagen haben soll. Degorski hatte mehrere Schädelfrakturen. Der Aufseher behauptete, er habe aus Notwehr gehandelt, berichtet die „Chicago Tribune“. Fast zehn Jahre nach dem Vorfall sprach ein Zivilgericht dem Kläger nun eine finanzielle Entschädigung in Höhe von 451.000 US-Dollar zu.



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Degorskis Anwältin Jennifer Bonjean begrüßte das Urteil. Es zeige, dass Grundrechte für alle gelten, sagte sie gegenüber der Chicago Tribune. Bei den Angehörigen von Degorskis Opfern stößt das Urteil dagegen auf Unverständnis. Wie ein Schlag ins Gesicht habe es sich angefühlt, erklärte Dana Sampson, die 42-jährige Tochter der Restaurantbesitzer, die bei dem Raubüberfall ermordet wurden.

Möglicherweise profitieren die Angehörigen der Opfer aber zumindest finanziell noch von dem Gerichtsurteil. Durch eine Klage gegen Degorski könnte ihnen eventuell ein Teil der Summe zugesprochen werden, ist im Business Insider zu lesen. Möglicherweise bleibe Degorski allerdings nach Bezahlung seiner Anwältin und Begleichung weiterer Prozesskosten nicht viel von der Entschädigung übrig.