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Helmut Schmidt beichtet: "Ich hatte eine Beziehung zu einer anderen Frau"

Ex-Kanzler Schmidt hatte ein Geheimnis (Bild: AFP)
Ex-Kanzler Schmidt hatte ein Geheimnis (Bild: AFP)

Spätes Geständnis: Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt gibt zu, dass er seine verstorbene Ehefrau Loki betrogen hat. Nachzulesen ist das in seinem neuen Buch. "Ich hatte eine Beziehung zu einer anderen Frau", schreibt der 96-jährige darin.

Immer für eine interessante Geschichte gut ist Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt: Das zeigt er in seinem neuen Buch "Was ich noch sagen wollte". Darin gibt Schmidt zum ersten Mal öffentlich zu, seine langjährige und mittlerweile verstorbene Frau Hannelore, kurz: "Loki", betrogen zu haben. Das Magazin "Stern" druckt in seiner neuen Ausgabe Auszüge aus dem Werk.

"In unserer 68 Jahre währenden Ehe hat es ein einziges Mal etwas gegeben, was ein Außenstehender Krise nennen könnte. Ich hatte eine Beziehung zu einer anderen Frau", schreibt der Sozialdemokrat. Was Zeitpunkt und Länge der außerehelichen Beziehung angeht, bleibt er vage. "Es muss Ende der sechziger oder Anfang der siebziger gewesen sein, als Loki mir deswegen die Trennung angeboten hat." Eigentlich eine ziemlich selbstverständliche Reaktion seiner Frau, doch Schmidt konnte das damals nicht so recht nachvollziehen. "Ich war fassungslos: Ich kann mich doch nicht von dir trennen. Es war in meinen Augen eine ganz und gar abwegige Idee - aber für Loki war es bitterer Ernst.“

Ehekrise schnell wieder aus der Welt

Sie habe sein völliges Unverständnis auf das Angebot "sogleich und zutreffend als Zeugnis meiner Treue zu ihr gewertet. Damit war die Ehekrise schon wieder aus der Welt", heiß es in seinem Buch. Wo andere Paare ein Vermögen für den Therapeuten ausgeben, um nach einem Seitensprung die Beziehung zu retten, wurden solche Dinge bei den Schmidts offenbar ziemlich nüchtern geklärt. "Wir waren uns so ähnlich, wie sich Mann und Frau ähnlich sein können", fasst Schmidt zusammen.

Trotz oder gerade wegen dieser Geschichte steht außer Frage, dass die beiden eine im besten Sinne außergewöhnliche Beziehung zueinander hatten. Bereits als Kinder lernten sie sich Ende der 20er-Jahre kennen, 1941 beschlossen sie zu heiraten, "falls ich gesund aus Russland zurückkäme", schreibt der ehemalige Kanzler. Der erste gemeinsame Sohn starb während des Krieges noch vor dem ersten Geburtstag - Schmidt erfuhr davon erst spät aus einem Brief. Tochter Susanne wurde im Mai 1947 in Hamburg geboren.

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