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Hintergrund: Hürden für eine Einigung mit dem Iran

Der Schwerwasserreaktor Arak kann zur Produktion von Plutonium verwendet werden. Deshalb forderte der Westen, den Reaktor zu schließen oder zu einem Leichtwasserreaktor umzubauen. Foto: Hamid Forutan

Der Streit um das Atomprogramm des Irans schwelt seit rund zwölf Jahren. Das sind die Streitpunkte:

URANANREICHERUNG: Die UN-Vetomächte wollen die Fähigkeit des Irans zur Anreicherung von Uran deckeln, um Teheran den Weg zu einer Atomwaffe zu versperren. Teheran besteht auf einer zivilen Nutzung der Kernkraft mit entsprechend vielen Zentrifugen, die zur Herstellung des Brennstoffs nötig sind. Für Kernbrennstoff muss Uran deutlich niedriger angereichert werden als für Atombomben.

ZENTRIFUGEN: Der Iran hat derzeit 20 000 Zentrifugen zur Urananreicherung; davon sind rund 10 000 in Betrieb. Die meisten sind älter und nicht so leistungsfähig. Der Iran will deutlich mehr Zentrifugen installieren. Der Westen dagegen besteht auf einer möglichst geringen Zahl.

ARAK: Der Schwerwasserreaktor Arak in Mitteliran würde nach einer Inbetriebnahme Plutonium produzieren, das zum Bau von Atombomben dienen könnte. Deshalb forderte der Westen, den Reaktor zu schließen oder zu einem Leichtwasserreaktor umzubauen.

WIRTSCHAFTSSANKTIONEN: Die Sanktionen der USA und der EU haben das ölreiche Land in eine Wirtschaftskrise geführt. Besonders schmerzlich ist das Embargo im Öl- und Bankensektor. Der Iran möchte eine Aufhebung der Strafmaßnahmen; der Westen will die Sanktionen nur aussetzen, um sie bei Vertragsverstößen wieder aktivieren zu können.

VERTRAGSLAUFZEIT: Offiziell gibt es zu dieser Frage keine Details. Beobachter gehen davon aus, dass die 5+1-Gruppe schon unter dem Druck der Skeptiker im US-Kongress oder der Kritiker in Israel eine mindestens zweistellige Anzahl Jahre anpeilt. Der Iran will sich höchstens auf 5 bis 7 Jahre einlassen.