Hirnfressende Amöbe: Drei Menschen erliegen Infektion

In den USA haben seltene Amöben-Infektionen offenbar bereits drei Todesopfer gefordert. Der Tod eines Mannes im Juni wird nun ebenfalls mit dem Einzeller namens Naegleria fowleri in Verbindung gebracht. Der Kontakt zwischen Mensch und Tier entsteht im Wasser. Die Amöbe gelangt dann über die Nase in den Körper des Menschen und ernährt sich dort von dessen Gehirn. Die Folgen sind für den Betroffen meist tödlich. Auch ein Neunjähriger und eine 16-Jährige sind im August ihren Infektionen erlegen.

Wie das Nachrichtenportal des „Time Magazine“ berichtete, soll sich eine 16-Jährige beim Schwimmen in einem Fluss in Brevard County, Florida angesteckt haben. Auch bei einem Neunjährigen aus Henrico County, Virginia wird vermutet, dass er zuvor mit Wasser in Kontakt kam, in dem sich die Amöbe Naegleria fowleri aufhielt. Nach Aussagen seiner Mutter hatte er eine Woche vor seinem Tod an einem Angel-Camp teilgenommen.

Nach Informationen der britischen Tageszeitung „Daily Mail“ wird nun auch der Tod eines Mannes im Juni in Verbindung mit den Einzellern gebracht. Zu diesem Rückschluss kam nun die Gesundheitsbehörde des US-Bundesstaates Louisiana. Die Beamten vermuten, dass sich der Mann über das Leitungswasser infiziert hat, das der Verstorbene in einer Nasendusche benutzte. Mit der Vorrichtung werden Spülungen im Nasenraum vorgenommen, um beispielsweise Nebenhöhlenentzündungen zu bekämpfen. Bei Untersuchungen konnte die Behörde die Amöbe im Hauswasserversorgungssystem nachweisen.


Die Amöbe Naegleria fowleri hält sich mit Vorliebe im warmen Wasser auf und kommt hauptsächlich im Sommer im Süden der USA vor. Nur selten infizieren sich Menschen mit dem Einzeller, aber wenn, dann verlaufen die Infektionen in 95 Prozent der Fälle tödlich, berichte die „CNN“.

Lesen Sie auch: Lebendes Fossil aus der Frühzeit der Aale entdeckt

Die Infektion vollzieht sich im Wasser, in der Regel dann, wenn Menschen dort schwimmen oder tauchen gehen. Über die Nase gelangt das Tier dann in den Körper des Menschen. Allerdings sei die Amöbe kein Parasit, so die „CNN“. Ein Mensch sei ein „zufälliger Endpunkt für die Amöbe“. Dort würde das Tier dann nach Nahrung suchen – und im Gehirn des Menschen fündig werden.

Frühe Symptome für eine Infektion mit der Amöbe sind Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Nackensteifheit bis zu Verwirrung, Gleichgewichtsschwierigkeiten und Krampfanfällen. In Krankenhäusern würden derartige Fälle fälschlicherweise oft als bakterielle Meningitis diagnostiziert. Der Tod trete meist innerhalb von einer Woche auf, so das „Time Magazine“.