Werbung

Israelischer Scharfschütze veröffentlicht Foto mit Kind im Fadenkreuz

Mit einem skandalösen Foto sorgte ein israelischer Soldat für einen Aufschrei. Im Internet veröffentlichte der Scharfschütze ein Bild, auf dem ein Fadenkreuz auf den Hinterkopf eines jungen Palästinensers zielt. Nur kurz darauf stellte ein Soldat ein weiteres empörendes Bild online – scheinbar eine traurige Tradition in Israels Armee.

Veröffentlich hat das Foto der Soldat Mor Ostrovski, ein 20-jähriger israelischer Scharfschütze. Er stellte es am 25. Januar in sein Profil des Fotodienstes Instagram. Das berichtet der Fernsehsender ABC News. Bei dem Kind im Fadenkreuz dürfte es sich um einen Palästinenser handeln, arabische Architektur und Minarette sind klar im Hintergrund zu erkennen. Mittlerweile ist das Bild verschwunden, Ostrovskis Account wurde gelöscht.

Hat der Soldat abgedrückt? Lebt der Junge noch? Die Umstände des Fotos sind unklar. "Es gibt keine weiteren Bilder, die nahelegen, dass der Fotograf die Person erschossen hat", schreibt der palästinensische Aktivist Ali Abimunah auf seiner Webseite "Electronic Intifada". "Das Bild ist schlicht geschmacklos und entmenschlichend."

Lesen Sie auch: Brüder feiern Lottogewinn mit Drogenparty – und jagen ihr Haus in die Luft

Scharfschütze Ostrovski scheint den gesamten Einsatz seiner Scharfschützen-Einheit mit makabren Bildern dokumentiert zu haben. Bevor der Instagram-Account gelöscht wurde, veröffentlichte Aktivist Abimunah weitere Screenshots von der Seite des Soldaten. Die Aufnahmen zeigen Soldaten in ihren olivgrünen Uniformen, wie sie mit Gewehren posieren und Waffen nachladen.Die Organsiation israelischer Kriegsveteranen "Breaking the Silence" hat die Aufnahme verurteilt. "So sieht Besatzung aus. So sieht es aus, wenn das Militär die Zivilbevölkerung kontrolliert", heißt es auf deren Facebookseite.

Ostrovski bestreitet, das skandalöse Foto selbst aufgenommen zu haben. Ein Sprecher der israelischen Armee sagte dem Fernsehsender, dass Ostrovski die Aufnahme aus dem Internet genommen habe. Ein Disziplinarverfahren werde nicht eingeleitet. Der Sprecher kritisierte aber: "Das fragliche Bild stimmt nicht mit den Werten und dem Moralkodex des Militärs überein."

Lesen Sie auch: Schleim aus dem All?

Es ist nicht das erste Mal, dass israelische Soldaten mit skandalösen Bildern im Internet für Aufsehen sorgen. Vor etwa einer Woche veröffentlichte ein Soldat eine empörende Aufnahme auf Facebook. Das Foto zeigt, wie er neben vier gefesselten palästinensichen Gefangenen mit Augenbinde posiert, wie ABC News berichtet. Der Mann musste daraufhin 14 Tage in Arrest.

Im November postete ein Mann, der es eigentlich von Beruf aus besser wissen müssen, ein Foto von sich selbst mit Matsch im Gesicht auf Facebook. Sein rassistischer Kommentar dazu: "Obama Style". Das Bild kam vom  Social-Media-Chef der Armee. Im Jahr 2010 stellte eine Soldatin Bilder von sich neben gefesselten palästinensischen Gefangenen online. In allen Fällen wurden polizeiliche Untersuchungen fallen gelassen und die Angelenheit innerhalb des Militärs geklärt.


Sehen Sie auch: