Konklave zur Papstwahl beginnt am kommenden Dienstag

Nachfolger von Benedikt XVI. wird bestimmt

Das Konklave zur Papstwahl beginnt am Dienstag. Dies wurde von den Kardinälen im Vatikan entschieden. 115 Kardinäle sollen an dem Konklave teilnehmen. Dabei wird der Nachfolger des zurückgetretenen Papstes Benedikt XVI. gewählt

Im Vatikan wird ab kommendem Dienstag ein neuer Papst gewählt. Die Kardinäle einigten sich bei ihrer achten Generalkongregation auf diesen Termin, wie der Vatikan mitteilte. Demnach findet am Dienstagmorgen zunächst eine besondere Messe für die Papstwahl ("pro eligendo pontifice") statt, bevor sich die wahlberechtigten Kardinäle am Dienstagnachmittag zum Konklave einfinden.

An dem Konklave nehmen 115 Kardinäle teil. Sie sollen einen Nachfolger für Papst Benedikt XVI. bestimmen, der am 11. Februar seinen Rückzug angekündigt hatte und am 28. Februar aus dem Amt schied.

Wie lange es ab Dienstag dann dauern wird, bis sich das Konklave auf einen neuen Papst geeinigt hat, ist offen. Eine zeitliche Begrenzung der Wahlversammlung gibt es nicht. Jeden Tag finden mehrere Wahlgänge statt, bis eine Zweidrittelmehrheit für einen Kandidaten zustande kommt.

Am Samstag werde eine neue Generalkongregation stattfinden, teilte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi mit. Er schloss auch nicht aus, dass am Montag noch Sitzungen stattfinden, auf denen über einen geeigneten Kandidaten für das Amt debattiert wird. Am Freitag hatten die Kardinäle laut Lombardi unter anderem auch über die Rolle der Frau in der Kirche sowie den interreligiösen Dialog debattiert.

An den Generalkongregationen nimmt das gesamte Kardinalskollegium teil, zuletzt waren das mehr als 150 Kardinäle. Wählen dürfen den Papst dann aber nur Kardinäle, die beim Rücktritt von Papst Benedikt XVI. am Donnerstag vergangener Woche jünger als 80 Jahre waren und damit wahlberechtigt sind.

Von deutscher Seite sind die Kurienkardinäle Paul Josef Cordes (78) und Walter Kasper wahlberechtigt. Kasper ist seit dem 5. März 80 Jahre alt und war beim Rücktritt Benedikts XVI. noch unterhalb der Altersgrenze. Dazu kommen der 76-jährige Mainzer Bischof Karl Lehmann sowie die Erzbischöfe von München, Köln und Berlin, Reinhard Marx (59), Joachim Meisner (79) und Rainer Maria Woelki (56).

Wer neuer Papst werden könnte, ist offen. Den Kardinälen ist es streng verboten, darüber öffentlich zu spekulieren. Viele Beobachter sehen Italien wieder an der Reihe, dort ist Angelo Scola, Erzbischof der wichtigen Diözese Mailand, ein oft genannter Kandidat. Die Wahl eines Papstes aus Lateinamerika, Afrika oder Asien gilt trotz der hohen Zahl der Kardinäle aus Europa und Nordamerika aber auch nicht als ausgeschlossen.

Die Dinge lägen nun ein wenig klarer, sagte der französische Kardinal André Vingt-Trois, Erzbischof von Paris, der Nachrichtenagentur AFP. "Es gibt mindestens ein halbes Dutzend mögliche Kandidaten", sagte er.