Krebsverdacht gegen Glyphosat: Foodwatch warnt vor Zulassung

In Milchproben von 16 stillenden Frauen aus verschiedenen Bundesländern wurde Glyphosat entdeckt. Die Substanz steht in Verdacht, Krebs zu erregen. Foto: Arno Burgi

Vor der Entscheidung über den weiteren Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat in der EU warnt die Verbraucherorganisation Foodwatch vor einer neuen Zulassung.

«Glyphosat steht unter Krebsverdacht», sagte Vizegeschäftsführer Matthias Wolfschmidt der Deutschen Presse-Agentur. «Solange die Sicherheit von Glyphosat nicht belegt ist, darf es nicht mehr auf die Äcker kommen.»

Die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO hält das Mittel nach Auswertung zahlreicher Studien für wahrscheinlich krebserregend. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte es in seiner jüngsten Bewertung dagegen als unbedenklich eingestuft.

Glyphosat ist weltweit einer der am meisten eingesetzten Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln und wird in der Landwirtschaft und im Gartenbau vor der Aussaat zur Unkrautbekämpfung verwendet. Die Genehmigung in der Europäischen Union läuft Ende 2015 nach zehn Jahren aus, über eine Erneuerung muss die EU-Kommission entscheiden.

Zentral dafür ist laut Foodwatch die Empfehlung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa), die bis Donnerstag kommender Woche erwartet wird. Foodwatch will deshalb an diesem Mittwoch eine E-Mail-Aktion starten und an Efsa-Direktor Bernhard Url appellieren, die Neuzulassung zu stoppen.

F&A des Agrarministeriums zu Glyphosat

F&A des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zu Glyphosat

Studie der WHO-Krebsforschungsagentur IARC

BfR-Mitteilung zum IARC-Bericht

E-Mail-Aktion von Foodwatch