Lebendig begraben: Verlobungsring als Befreiungswaffe

Was Michelina L. erlebt hat, klingt wie die Handlung eines Psycho-Thrillers: Die in England lebende Polin soll von ihrem Lebensgefährten gefesselt, geknebelt und lebendig begraben worden sein. Angeblicher Grund: Sie war ihm nicht schön genug. Ausgerechnet der Verlobungsring an ihrem Finger rettete der 27-Jährigen das Leben.

Der Verlobungsring ist eigentlich ein Symbol für die Liebe – für Michelina L. wurde er hingegen zur Befreiungswaffe, nachdem ihr Verlobter versucht haben soll, sie umzubringen. Am 28. Mai 2011 soll Marcin K. gemeinsam mit einem Komplizen seine Lebensgefährtin mit einem Elektroschocker betäubt, geknebelt und mit Paketklebeband gefesselt haben. Anschließend, legte er sie der Anklage zufolge in einen Pappkarton und begrub sie in einem Waldstück lebendig unter der Erde. Angeblicher Grund für den Mordversuch: Der 25-Jährige fand seine Partnerin weniger hübsch als die Frauen in seinem Fitnessstudio. Er wollte sie aus dem Weg räumen und Platz für eine Nachfolgerin schaffen, die für den gemeinsamen dreijährigen Sohn eine zweite Mutter wird. Wie die „Daily Mail“ berichtet, ließen K. und sein Partner Patryk B. die Frau zurück und fuhren zu einem Supermarkt, um an einem Geldautomaten mit Hilfe ihrer Scheckkarten 500 Pfund (rund 580 Euro) abzuheben.

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Doch die in England lebende Polin konnte sich aus dem provisorischen Grab retten. „Ich dachte an meinen Ring, und daran, dass ich ihn von meinem Finger nehmen und versuchen könnte, das Klebeband damit durchzuschneiden“, sagte sie laut der britischen Zeitung „Independent“ dem Staatsgericht Leeds. „Ich versuchte einzuschätzen, wie viel Erde sich auf dem Karton befindet, und ich glaube, es waren zehn Zentimeter. Es hätte mehr sein können“, zitiert die Tageszeitung „West Australian“ aus der Anhörung. „Ich schob das Klebeband von meinem Gesicht zu meinen Beinen und begann, den Karton zu zerreißen. Ich konzentrierte mich auf das Loch, das ich gerade gemacht hatte“, sagte L. weiter. „Ich steckte meinen Kopf durch das Loch nach draußen, und in diesem Moment gelangte die Erde nach innen.“ Nachdem sie sich aus ihrem Grab befreit hatte, lief die 27-Jährige, die während der Anhörung ihre Tränen zurückhalten musste, zur nächsten Straße und hielt ein Auto an.

K. und sein Partner B. wurden wegen versuchten Mordes angeklagt, doch die beiden Männer plädieren laut Berichten auf „nicht schuldig“. Die Gerichtsverhandlung läuft derzeit noch.