Letzter analoger Fernsehsender in Deutschland abgeschaltet

Lutz Czech, Grafiker und Techniker des Vogtland Regional Fernsehen, schaltet ab (Bild: dpa)

Mit dem Abschalten eines Senders in Sachsen ist nach Expertenangaben die Zeit des analogen Antennenfernsehens in Deutschland endgültig zu Ende gegangen. Der Minisender Carlsturm bei Auerbach im Vogtland versorgte bis zum Donnerstag die Region mit dem Programm eines lokalen TV-Anbieters. "Es war der letzte in ganz Deutschland", sagte der Sprecher der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM), Martin Deitenbeck, am Freitag. 

Damit ist zehn Jahre nach Einführung des digitalen Antennenfernsehens DVB-T und 20 Monate nach Abschaltung der analogen Satellitenprogramme der Umstieg auf die digitale Ausstrahlung in Deutschland abgeschlossen. 

Der Mitteldeutsche Rundfunk und andere öffentlich-rechtliche Anstalten hatten ihre letzten analogen Fernsehsender in Mitteldeutschland bereits 2008 abgeschaltet und auf digital umgestellt. Ursprünglich sollten in Sachsen alle Sender bis Ende 2012 auf digitales Antennenfernsehen umgestellt werden. Allerdings hatte sich die Abschaltung des analogen Antennenfernsehens aufgrund von Umstimmigkeiten zwischen regionalen privaten Programmanbietern und Senderbetreibern verzögert. 

Über 78 Jahre lang wurden Fernsehsignale in Deutschland analog terrestrisch ausgestrahlt, davon rund 46 Jahre in Farbe. Der analoge Farbfernsehstandard PAL wurde zur Berliner Funk-Ausstellung 1967 in der Bundesrepublik eingeführt. Das DDR-Fernsehen folgte zwei Jahre später in Farbe. Die DDR nutzte dabei allerdings aus politischen Gründen den SECAM-Standard, der in Osteuropa und Frankreich verbreitet war. 

Lediglich in Kabelnetzen werden Fernsehprogramme nun noch analog verbreitet. Wann auch die analogen Radiosender in Deutschland abgeschaltet werden, ist zurzeit noch ungewiss. 

(dpa)