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Liebesbriefe aus dem Zweiten Weltkrieg in Kellerversteck entdeckt

Als er bei Renovierungsarbeiten an seinem Haus in einer verborgenen Kellernische ein geheimnisvolles Bündel entdeckte, witterte ein Mann aus Detroit im US-Bundesstaat Michigan schon wertvolle Beute. Doch statt Antiquitäten oder anderen Wertgegenständen fand er einen ganz anderen Schatz: Liebesbriefe aus dem Zweiten Weltkrieg, zusammen mit dutzenden Fotos, die ein Kriegsveteran von seinen Verehrerinnen geschickt bekommen hatte.

Einer der handgeschriebenen, längst vergilbten Briefe beginnt mit einer Liebeserklärung: „Mein herzallerliebster Stan, Liebling! Es war schwer, dich heute morgen gehen zu sehen. Im Wissen, dass es vielleicht das letzte Mal gewesen ist für unbestimmte Zeit…“ Hubert Sawyers III und seine Frau Eliza Sorise-Sawyers hatten das Bündel mit Briefen beim Umbau ihrer Küche entdeckt. Verpackt in einer Tasche lagen die Erinnerungsstücke versteckt hinter einem Heizungsrohr im Keller.

Die Briefe gehörten einen Mann namens Stanley Gargas. Der Krankenwagenfahrer war 1944 und 1945 mit der US-Armee in Europa stationiert und hatte Verletzte von der Front abtransportiert. Der damals 19-Jährige erlebte offenbar eine Menge Abenteuer und lernte viele Frauen kennen. Die Schwarz-Weiß-Fotos, die den Briefen beilagen, zeigen Gargas als mageren jungen Mann, der am Strand posiert. Einmal steht er da wie ein Boxer, ein anderes Mal hält er zwei hübsche Mädchen im Arm.

Eine Aufnahme zeigt den Soldaten mit einer Frau namens Violet. Aus dem englischen Gloucester schrieb sie Gargas auch Karten, in denen sie ihm ihre Liebe versicherte.In anderen Briefen taucht eine Britin namens Pat auf. Außerdem gibt es viele Bilder, auf denen Gargas mit Freunden und Familie zu sehen ist. Hauseigentümer Sawyers fand darüber hinaus auch die Urkunde der ehrenhaften Entlassung Gargas' aus dem US-Militär.

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„Als wir das Päckchen sahen, hofften wir zuerst, es sei ein Sack mit Geld“, sagte Sawyers dem Fernsehsender NBC. „Der wahre Fund war aber süß und mysteriös zugleich“, findet seine Frau Sorise-Sawyers. Gegenüber der „Detroit Free Press“ erklärt sie: „Detroit hat solch eine coole Geschichte, und das hier ist ein Teil davon. Wenn jemand ein Paket mit Dingen, die einmal meiner Großmutter gehörten, gefunden hätte, dann würde ich mir wünschen, dass der Finder nach mir sucht.“

Und so machte sich das Ehepaar auf die Suche nach der Familie des Kriegsveteran. Nachbarn erzählten ihnen, dass Gargas und seine Frau Sadie kinderlos waren. Einer meinte zu wissen, dass Stanley Gargas für die Stadt Detroit gearbeitet hatte. Es stellte sich heraus, dass er im Jahr 2004 verstorben war. Durch Recherche der Presse vor Ort konnte die Schwester von Sadie Gargas, Susan Cleva, ausfindig gemacht werden. Cleva erzählte, dass Sadie Gargas an Alzheimer leide und in einem Altenheim lebe.

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Wie sich Cleva erinnert, hatten sich Stanley und seine Frau Sadie erst nach dem Krieg kennengelernt und 1956 geheiratet. Von Stanleys Liebschaften in Europa hat wohl niemand in der Familie gewusst. Die Kiste mit den Briefen und Fotos war aber nicht der einzige Fund in dem Haus, in dem Gargas einst lebte. Nachdem Sadie Gargas nach Stanleys Tod ihren Wohnsitz an ihren Neffen verkauft hatte, wurden bereits tonnenweise Erinnerungen sichergestellt. Nur das Versteck im Keller hatte niemand gefunden.

Was nun mit den Dokumenten aus vergangener Zeit geschehen soll, ist unklar. Ein Museum hat Interesse an einigen Bildern bekundet. Sawyer aber hofft, dass Gargas' Familie auf ihn zukommt und den Schatz zurück in die Familie holt.


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