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Lupita Nyong'o erobert Hollywood

Zu den Golden Globes kam sie in Rot, zu den britischen Bafta-Filmpreisen in Giftgrün und zur US-Talkshow von Jimmy Fallon in Lila: Lupita Nyong'o.

Mit einer farbenfrohen Palette von glamourösen Designer-Roben hat sich die Schauspielerin beim diesjährigen Reigen der Preis-Galas und bei Interviews in die Herzen von Mode-Experten und Fans weltweit gestrahlt. Innerhalb weniger Wochen stieg die 30-Jährige, nun bekannt aus dem Sklavendrama «12 Years a Slave», von der vielversprechenden aber weitgehend unbekannten Jung-Schauspielerin zu Hollywoods neuem Mode-Shootingstar auf. Als «das herausragende frische Gesicht dieser Saison», feierte das «New York Magazine» die Kenianerin mit der dunklen, ebenen Haut und den raspelkurzen schwarzen Haaren und die Zeitung «USAToday» attestierte ihr geradezu «aristokratische Feinheit».

Nyong'os Aufstieg war so selbst von Experten nicht vorhergesehen worden. Die Kenianerin fiel in ihren wenigen Theater- und Filmengagements bislang eher durch ernsthafte bis dramatisch-traurige Rollen auf, die weit entfernt von der glitzerbunten Modewelt zu sein schienen. Sie habe sich vor dem Erfolg von «12 Years a Slave» auch nie wirklich mit Mode beschäftigt, sagte Nyong'o der «USAToday». «Ich habe nie Modemagazine gekauft und hatte nie wirklich eine Ahnung von dieser Branche. Ich habe einfach immer nur angezogen, was ich wollte.»

Die «großartige Stylistin» Micaela Erlanger stecke hinter ihrem rasanten Aufstieg zum Stil-Liebling, gibt Nyong'o gerne zu. Erlanger verwandelte die zierliche Frau mit den großen braunen Augen und dem strahlenden Lächeln in einen Hingucker auf roten Teppichen und brachte sie in die wichtigsten Mode- und Lifestyle-Magazine der Welt. Ihre wichtigsten Tricks: Knallroter Lippenstift und quietschbunte, aber stets elegante Roben. «Ich lerne inzwischen auch, es wertzuschätzen, dass Mode Kunst ist», sagte Nyong'o, die inzwischen schon die Filmpreise Screen Actors Guild und Critics Choice Award für ihre Rolle in «12 Years a Slave» gewann.

Das Leben der 30-Jährigen hat sich wohl insgesamt stark verändert. Geboren wurde die Tochter eines kenianischen Politikers in Mexiko-Stadt und wuchs als zweites von sechs Kindern der recht wohlhabenden Familie in der ostafrikanischen Heimat ihres Vaters auf. Zum Studium zog sie in die USA, arbeitete an mehreren Film-Projekten mit und wurde schließlich an der renommierten Schauspielfakultät der Elite-Universität Yale angenommen. «12 Years a Slave»-Regisseur Steve McQueen bekam ein Video von ihr zu sehen - und war überwältigt, wie er dem New York Magazine sagte. «Ich habe mir einfach nur noch die Augen gerieben vor Ungläubigkeit.» Nyong'o hatte die Rolle.

Die Geschichte, wie sie danach ihren Vater anrief und ihm von dem Erfolg berichtete, ist eine von Nyong'os liebsten. «Ich sagte "Daddy, kennst du Brad Pitt? Ich werde gemeinsam mit ihm in einem Film zu sehen sein". Und er sagte: "Ich kenne ihn nicht persönlich, aber ich bin froh, dass du einen Job bekommen hast.» Es ist eine der wenigen privaten Anekdoten, die Nyong'o von sich preisgibt. Ansonsten versucht sie alles, um ihr Privatleben aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. «Ich weiß nicht warum», sagt die inzwischen im New Yorker Szene-Stadtteil Brooklyn lebende Kenianerin. «Aber ich will diesen Teil sehr vertraulich und klein halten.»

Die allergrößte Bühne steht dem Shooting-Star allerdings noch bevor: Bei der Oscar-Verleihung am 2. März hat Nyong'o Chancen auf eine Trophäe als beste Nebendarstellerin. Ihre Chancen werden angesichts starker Konkurrenz als eher gering eingeschätzt, aber der Preis für das beste Outfit auf dem roten Teppich scheint dem Liebling der Style-Kritiker fast schon sicher - dabei wisse sie noch gar nicht, was sie anziehen werde, sagte Nyong'o. «Ich bin einfach nur begeistert, dass ich nominiert bin, und dass ich hingehen darf.»

Bericht der New York Times

Bericht der USAToday

Bericht New York Magazine