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Marssonde fotografiert mysteriöse Steinformation

2004 überraschte das Forschungsfahrzeug „Opportunity“ die Welt mit Bildern vom Mars: Die „Blueberries“, kreisrunde Einschlaglöcher auf der Planetenoberfläche, wurden damals als erster Hinweis für Spuren von Leben auf dem Mars gedeutet. Nun stieß die ferngesteuerte Sonde auf weitere phänomenale Abdrücke im Gestein, die Forscher vor ein Rätsel stellen.

Kann es Leben auf dem Mars geben? Diese Frage beschäftigt Wissenschaftler schon seit vielen Jahren – und sie wird nach dem neusten Fund des Rovers „Opportunity“ wieder hitzig diskutiert. Die Abdrücke wurden in Kirkwood, einer Gesteinsaushöhlung des Mars, gefunden, ganz in der Nähe des „Blueberries“-Fundes von 2004. Damals wurden für die Einschläge zunächst rein anorganische chemische Zersetzungsprozesse verantwortlich gemacht, bis spätere Studien ergaben, dass Mikroben eine wichtige Rolle bei der Entstehung gespielt haben müssen. Ebenso wie die Abdrücke von damals könnte auch der neuste Fund von kugelförmigen Gebilden (Sphärulen) auf die einstige Existenz von mikrobischem Leben auf dem Roten Planeten hindeuten. „Es handelt sich um eine der außergewöhnlichsten Aufnahmen der gesamten Mission”, so Steve Squyres, Forschungsleiter des Rover-Projekts von der New Yorker Cornell University. „Wir haben noch nie so eine dichte Ansammlung von Sphärulen in einer Gesteinsaushöhlung des Mars gesehen.“

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Im Januar 2004 wurden die beiden Mars-Fahrzeuge „Opportunity“ und „Spirit“ auf ihre für 90 Tage geplante Mission geschickt. Doch die beiden durch Solarenergie betriebenen Forschungsfahrzeuge übertrafen die ursprüngliche Lebenserwartung: erst 2010 brach „Spirit“ die Kommunikation mit der Erde ab, „Opportunity“ funktioniert bis heute – offensichtlich tadellos, wie die jüngste Entdeckung beweist. Die Gesteinsformationen auf den neuen Bildern unterscheiden sich in ihrer Beschaffenheit und auch in ihrer Anordnung deutlich von den „Blueberries“, wie Squyres in einem offiziellen Statement erklärt. „Damit stehen wir vor einem wundervollen, geologischen Rätsel!“ Dies zu lösen wird zeitintensive Untersuchungen erfordern. Und in der Zwischenzeit möchte der Forscher nicht spekulieren, sondern die faszinierenden Aufnahmen für sich sprechen lassen. 

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