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Mausefalle: Tote Nager sollen Schlangen vergiften

Wegen einer Schlangenplage ergreift die Andersen Air Force Base, ein Stützpunkt der US Air Force auf Guam, ungewöhnliche Maßnahmen. Auf der Insel im Westpazifik wurden 2.000 tote Mäuse an kleinen Fallschirmen abgesetzt. Die mit Paracetamol versetzten Nager sollen die braunen Nachtbaumnattern ködern und vergiften.


Die toten Mäuse wurden mit Paracetamol präpariert und  anschließend an kleinen Fallschirmen aus Pappe und Seidenpapier befestigt, wie „NBC News“ berichtet. Aus tieffliegenden Hubschraubern wurden die Mäuse über der betroffenen Region abgeworfen. Die Andersen Air Force Base liegt im Norden der Insel, rund 25 Kilometer von der Hauptstadt Hagåtña entfernt. Eine entsprechende Abteilung für wildlebende Tiere des US-Landwirtschaftsministeriums betreute die Mission. Die Mäuse-Fallschirme sollen sich in den Baumwipfeln verfangen, wo sich die Schlangen die Köder schnappen. Hat eine braune Nachtbaumnatter eine vergiftete Maus verzehrt, verendet sie, denn das Paracetamol wirkt auf Nattern tödlich. Andere Tiere sind nach Aussagen der „Air Force Times“ kaum gefährdet.

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Der Grund für die großangelegte Mausefalle: Die Schlangen haben den Dschungel von Guam erobert und machen zahlreichen einheimischen Vögeln das Leben schwer. Eigentlich ist die braune Nachtbaumnatter rund um Neuguinea verbreitet, wurde aber durch Truppentransporte im Zweiten Weltkrieg nach Guam eingeschleppt. Weil sie auf der Insel keine natürlichen Feinde hat, konnte sie sich ungehindert vermehren. Doch nicht nur das: Bist zu 80 Mal im Jahr kommt es zu Stromausfällen, weil die Tiere ihren Weg durch elektrische Umspannwerke winden, berichtet „NBC News“. Die Kosten für Reparatur und Produktivitätsausfälle sollen sich auf jährlich vier Millionen US-Dollar belaufen.

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Deshalb gab es im Februar dieses Jahres grünes Licht für das acht Millionen US-Dollar teure Programm zur Schlangenbekämpfung. Bereits zum vierten Mal wurden schon präparierte Nager abgeworfen. Erweisen sich die „Luftangriffe“ als erfolgreich, könnten sie auf weitere Teile Guams ausgeweitet werden.

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